In der zweiten Gruppe der RSM-Mischungen finden sich die sogenannten Gebrauchsrasen-Mischungen wieder. Unter einem Gebrauchsrasen versteht man eine Rasenfläche, die mittel bis stark genutzt werden kann und eine entsprechende Strapazierfähigkeit aufweist. Oftmals ist genau die Mischung diejenige, die wir für den Hausrasen brauchen.
RSM 2 steht für eine solide Rasendecke, die belastbar ist
Wer Kinder und Haustiere hat, weiß, dass diese entsprechend viel Fläche für Spiel und Spaß brauchen. Dabei wird wild herumgetollt, es wird gerannt, abgebremst und ein spontaner Richtungswechsel gemacht. Solche Belastungen gehen auf die Grasnarbe, die das alles aushalten muss. Hier bieten sich die Mischungen aus der zweiten RSM-Gruppe an, wobei als belastungsfähiger Rasen der RSM 2.3 Spielrasen besonders hervorzuheben ist. Seine hohe Strapazierfähigkeit macht ihn für bespielte und belastete Flächen besonders geeignet.
Der Standard-Universalrasen wurde ehemals unter dem Begriff RSM 2.1 geführt. Hierbei handelte es sich um eine grundsolide Mischung, die jedoch 2005 gestrichen wurde und seitdem nicht mehr weiterentwickelt wird. Noch heute führt der Handel diese Mischung, da sie besonders für Gärten und Rasenflächen zur Begrünung geeignet ist, die mittleren Belastungen ausgesetzt sind. Einzige wirklich Schwäche dieser Mischung waren durchlässige Böden oder Bereiche in Trockenlagen.
RSM 2.2 für Rasenflächen in Trockenlagen
Speziell für diese Trockenlagen wurden die Saatgutmischungen RSM 2.2.1 und 2.2.2 entwickelt. Ein höherer Anteil der Gräser Festuca rubra (Rot-Schwingel) und Poa pratensis (Wiesen-Rispe) machen die Mischung weniger anfällig bei Trockenheit. Dieser Vorteil wird vor allem durch die tiefere Wurzelung der Gräser erreicht sowie durch eine größere Widerstandskraft der Pflanze gegen Trockenheit. Die RSM 2.2-Mischungen sind in zwei verschiedene Varianten unterteilt. In der ersten Variante (RSM 2.2.1) für trockene Lagen überwiegen 60 bis 70 % Festuca-Gräser mit 30 bis 40 % Poa pratensis.
In der zweiten Variante (RSM 2.2.2) jedoch wird der Festuca-Anteil vollständig von der Sorte Festuca arundinacea gestellt. Diese ist als besonders trockenheitsresistent bekannt und erhöht die Widerstandskraft noch weiter. Das ist der Grund, weswegen die zweite Variante für besonders trockene Standorte geeignet ist. Hier sollte speziell im Sommer immer darauf geachtet werden, dass die Rasenpflanzen mehr Widerstandskraft haben, je größer sie sind. Der Rasenschnitt in sollte in der Hitze- und Trockenperiode mit einer höheren Schnitthöhe erfolgen. Statt der 4 bis 5 cm dürfen dann gerne 7 bis 8 cm stehen gelassen werden, um die Grasnarbe widerstandsfähig zu halten.
Der Spielrasen RSM 2.3 ist der klassische Hausrasen
Die Mischung RSM 2.3 ersetzte 2005 die Universal-Mischung RSM 2.1. Die Antwort auf die Frage nach dem Warum ist hier im Mischungsverhältnis zu finden. So ist der Festuca-Anteil mit 50 % um 10 % vermindert worden und das Gras Poa pratensis wurde von 35 % auf 10 % reduziert. Das Agrostis capillaris wurde vollständig aus der Mischung entfernt und der 40-Prozent-Anteil durch das schnellwachsende und regenerative Lolium perenne ersetzt. Somit hat die RSM 2.3-Mischung ein vollständig neues Design und setzt sich in puncto Belastbarkeit deutlich von seinem Vorgänger nach oben auf der Skala ab.
Die Zusammensetzung der Gräser in der Mischung ist so gewählt, dass das einerseits überaus strapazierfähige Festuca-Gras für eine solide Grasnarbe sorgt. Vor allem aber der hohe Anteil Lolium perenne sorgt für eine beständige Fläche. Es ist besonders dafür bekannt, schnell zu wachsen und Ausläufer zu bilden. Diese wiederum wachsen als neuer Horst und bilden eine neue Rasenpflanze. Mit Hilfe dieses Wachstums-Boosters kann die Rasenfläche eigenständig kleinere Beschädigungen oder dünne Bereiche wieder begrünen. Das regenerative Wachstum sorgt für eine höhere Belastbarkeit und gleichzeitig weniger Aufwand bei der Pflege.
Apropos Pflege, der Spielrasen RSM 2.3 braucht eine proportional mit der Belastung ansteigende Pflege. Zwei bis drei Düngungen pro Jahr sorgen für eine ausreichende Nährstoffversorgung der Pflanzen. Der regelmäßige Rasenschnitt regt den seitlichen Trieb des Rasens an und führt so zu einer dichten Rasenfläche durch den Prozess der Bestockung. Auch diese Rasenfläche sollte im Sommer weniger tief abgemäht werden. Der Rasenschnitt ist mindestens einmal pro Woche durchzuführen, jedoch sollte den Rasenpflanzen bei Hitze und Trockenheit mehr Kraft gelassen werden. Eine Schnitthöhe von 7 cm im Sommer ist durchaus angebracht und unterstützt den Rasen.
Die Alternative mit dem Kräuterrasen RSM 2.4
Wer es dann ein bisschen bunter und blumiger mag, sollte sich Gedanken machen, wie er den Rasen anders gestalten kann. Durch den Einsatz von blühenden Pflanzen wird der Rasen grundsätzlich optisch attraktiver gestaltet, sofern der Anblick gewünscht ist. Hochbelastete Flächen sind nicht für einen Kräuterrasen geeignet, aber mittleren Belastungen hält dieser stand.
In der Mischung RSM 2.4 wird neben den Gräsern ein Anteil von etwa 15 bis 20 % verschiedener blühender Kräuter beigemischt. So wird eine bunte Fläche erreicht, die vor allem deutlich weniger Aufwand in der Pflege bedeutet. Lediglich vier bis acht Rasenschnitte sind dort pro Jahr notwendig. Demgegenüber stehen 25 bis 30 Mähvorgänge beim Spielrasen RSM 2.3.
Fazit zu den Saatgutmischungen RSM 2
Wenn Sie einen klassischen Hausrasen suchen, ist die zweite Kategorie der RSM-Mischungen genau richtig. Hier sind die wohl am höchsten belastbaren Mischungen zu finden, die es im Rahmen der Regel-Saatgut-Mischungen gibt. Und ein solcher Spielrasen muss doch im Garten bei spielenden Kindern, Gartenfesten usw. doch einiges aushalten.
Damit auch Ihr Rasen-Projekt ein voller Erfolg wird, sollten Sie vor der Aussaat Ihren Boden inspizieren und bewerten. Höchste Leistungen der Rasenpflanzen sind nur dann möglich, wenn die Rasenpflanzen optimal versorgt sind. Hier spielen vor allem Wasserversorgung, Licht oder die Nährstoffe eine elementare Rolle. Je besser der Boden hier geeignet ist, desto weniger Pflegearbeit kommt auf Sie zu.
Verzweifeln Sie nicht, wenn Ihr Boden zuerst nur bedingt geeignet ist. Mit der richtigen Rasenmischung lassen sich Bereiche begrünen, die beispielsweise sehr anfällig bei Trockenheit sind (RSM 2.2 Saatgutmischungen). Hoch verdichtete lehmige Böden lassen sich zum Beispiel durch das Einarbeiten von Sand aufarbeiten und damit durchlässiger gestalten. Naja, und das Düngen der Flächen sollte zum normalen Programm gehören.
Im Fitness-Studio wachsen bei demjenigen die Muskeln am schnellsten, der sich richtig ernährt und ein hohes Trainingspensum hat. Warum sollte es auf dem Rasen anders sein. Sorgen Sie also dafür, dass Ihr Rasen immer optimal versorgt ist. Dann wird er Ihnen als Dankeschön eine trittfest, attraktiv grüne Fläche über die gesamte Gartensaison und darüber hinaus bescheren.