Ein gepflegter, satt grüner Rasen ist für viele Gärtner das oberste Ziel. Leider gibt es neben diversen Unkräutern eine weitere Pflanzengruppe, die mit Rasengräsern in Konkurrenz steht: Moos macht sich gern im Rasen breit und verdrängt nach und nach die ursprünglich gesäten Gräser.
Die Gründe für Moos im Rasen sind vielfältig:
Ein zu niedriger pH-Wert des Bodens ist schädlich für den Rasen und günstig für das Moos. Bei einem sauren Boden mit einem pH-Wert von unter 6 können Rasengräser nicht mehr optimal wachsen. Moos dagegen fühlt sich auch in diesem pH-Wert-Bereich äußerst wohl, sucht sogar sauren Boden. Feststellen lässt sich der pH-Wert des Bodens ganz einfach mit einem Schnelltest aus dem Baumarkt.
Mangelndes Licht zum Beispiel unter Baumkronen führt ebenfalls zu schlechtem Rasenwachstum. Moos hingegen braucht nicht viel Licht um zu gedeihen. Im Halbschatten, wie unter Birken oder ähnlich lichten Bäumen, können Sie noch versuchen, mit einer Saatmischung für Schattenrasen gegenzusteuern. Sollte der Schatten noch tiefer sein, ist es sinnvoller, an dieser Stelle keinen Rasen zu pflegen, sondern lieber einen anderen Bodenbelag zu wählen.
Ist der Boden zu nass, gedeiht auch besser das Moos als der Rasen. Häufig ist ein verdichteter Boden Schuld an der Staunässe. Der kann entstehen, wenn der Rasen viel betreten wird. Ist der Grundwasserspiegel einfach zu hoch, dann lohnt es sich auch an dieser Stelle nicht, sich mit Rasenpflege zu plagen, denn Rasengräser sind nicht für dauerhaft nasse Standorte geeignet – Moos hingegen schon.
So bekämpfen Sie Moos auf natürliche Weise
Eine Rasenfläche benötigt regelmäßige Pflege, damit sie dauerhaft dicht und grün bleibt oder wird. Rasenmähen allein reicht meistens nicht aus, denn ein Rasen ist vielen Belastungen ausgesetzt und hat auch viel pflanzliche Konkurrenz wie das Moos.
Vertikutieren Sie regelmäßig bei bekanntem Moosbefall
Mindestens einmal im Jahr, am besten im Frühjahr im März oder April, sollten Sie Ihren Rasen vertikutieren. Dabei entfernen die Vertikutiermesser den gesamten Rasenfilz, der aus abgestorbenen Gräsern, Moos und anderem organischen Material besteht. Dies ist ein probates Mittel gegen Moos, denn danach können Ihre Rasengräser wieder besser atmen und sich ausbreiten.
Vor allem bei schweren Böden und stark belastetem Rasen ist das Belüften, auch Aerifizieren genannt, besonders wichtig. Hierbei werden zahlreiche kleine Löcher in den Boden gestanzt, die die natürlich vorkommenden Grob- und Mittelporen der Erde imitieren. Bei einer Rasenfläche werden diese Poren nämlich durch das Betreten, aber auch durch Wettereinflüsse wie intensiven Regen, zerstört. So verschlechtert sich mit der Zeit der Luft- und Wasserhaushalt des Bodens, sodass der Rasen keine optimalen Wachstumsbedingungen mehr vorfindet. Das Aerifizieren ist daher ein wirksames Mittel gegen Moos, weil es Staunässe und Sauerstoffmangel im Boden vorbeugt und dadurch die Rasengräser stärkt.
Gleichen Sie Nährstoffdefizite in regelmäßigen Abständen aus
Leidet Ihr Rasen unter Nährstoffmangel, hat er ebenfalls weniger Durchsetzungskraft gegen andere Pflanzen. Eine gezielte und regelmäßige Rasendüngung ist daher auch gleichzeitig ein Mittel gegen Moos. Der Nährstoffmangel von Rasenflächen ist dabei relativ hoch, da durch das regelmäßige Mähen den Gräsern ständig Blattmasse genommen und aus dem Nährstoffkreislauf entfernt wird, die sie anschließend wieder aufbauen müssen.
Empfehlenswert sind Langzeitdünger, die ihre Inhaltsstoffe gleichmäßig über einen langen Zeitraum abgeben. So wächst auch der Rasen gleichmäßiger ohne gewaltige Wachstumsschübe. Schließlich wollen Sie nicht nach einer Düngung plötzlich doppelt so oft Rasenmähen wie sonst.
Als Grundbestandteile enthalten Rasendünger drei Bestandteile: Stickstoff, der das Blattwachstum und die Grünfärbung der Halme fördert. Phosphor, der als Energieträger dient und das Wurzelwachstum ankurbelt. Und Kalium, das Pflanzen widerstandsfähiger macht gegen Krankheiten, Kälte und Trockenheit.
Die erste Düngung erhält der Rasen normalerweise im Frühling, etwa im April. Damit kann Ihr Rasen dann gut versorgt in die Saison starten. Die Folgedüngung kommt dann im Juli. Ist der Rasen stärker belastet, macht eine dritte Düngung im Oktober Sinn. Diese enthält dann einen höheren Anteil an Kalium, der die Gräser für die kommende Kälteperiode stärkt.
Übrigens sollte auch Rasen unter Bäumen besser dreimal gedüngt werden, da die Baumwurzeln dem Boden – und damit dem Rasen - viele Nährstoffe entziehen.
Bei stärkerem Befall helfen chemische Mittel gegen Moos
Zwar sind alle natürlichen Maßnahmen wichtig, um eine dauerhaft ansehnliche Rasenfläche zu erhalten. Trotzdem kann es manchmal nötig sein, dem Moos zusätzlich mit Chemikalien zu Leibe zu rücken.
Es gibt verschiedene Moosvernichter im Handel. Allen gemeinsam ist, dass sie nur sparsam angewendet werden sollten, da ein Zuviel umweltschädlich ist. Zur eigenen Sicherheit sollten sie zudem immer nur mit Handschuhen ausgebracht werden.
Moosvernichter, die Eisen oder den Wirkstoff Quinoclamin enthalten, werden bei feuchtem Boden ausgebracht. Mittel, die auf Essigsäure basieren, wirken dagegen auf trockenem Rasen am besten. Lesen Sie daher vor dem Einsatz die Beschreibung auf dem Moosvernichter sorgfältig durch.
Nachdem der Großteil des Mooses mit einem reinen Moosvernichter beseitigt wurde – oder auch bei nicht so starkem Moosbefall -, können Sie bei Bedarf auch Rasendünger mit Moosvernichter verwenden. Dieser löst dann gleichzeitig noch das Problem des Nährstoffmangels Ihrer Rasengräser. Setzen sie auch diese Mittel stets genau nach den Vorgaben ein, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Gute Pflege sorgt für schönen Rasen
Generell kann man also sagen, dass eine Rasenfläche, genau wie Blumen- und Gemüsebeete, regelmäßige Pflege nötig hat, um präsentabel zu werden und zu bleiben.
Die wichtigsten Maßnahmen sind dabei die bedarfsgerechte Düngung, das Vertikutieren und das Belüften des Rasens. Bei starkem Moosbefall kann zudem eine chemische Bekämpfung des Mooses nötig sein. Diese kann man auch durch einen Rasendünger mit Moosvernichter mit den übrigen Pflegemaßnahmen kombinieren.
Wenn Ihr Rasen nicht gerade in tiefem Schatten oder auf dauerhaft nassem Boden angelegt wurde, sollte er durch diese aktive Pflege zuverlässig dicht und satt grün wachsen und üppig gedeihen.