Leguminosen, im Volksmund auch als Hülsenfrüchtler bekannt, wachsen schon seit Jahrmillionen auf der Erde und sind eine der artenreichsten Pflanzenfamilien. Leguminosen sind aufgrund ihrer Eigenschaften wahre Wohltäter für jeden Boden und die Umwelt.
Nach der Kultivierung kamen Leguminosen ursprünglich im Ackerbau zum Einsatz. Sie beleben den Boden, lockern ihn auf und verbessern die Bodenqualität. Leguminosen werden oft nach der Ernte ausgesät und dienen als Schutz vor Erosion, die Bodenerosion wird verbessert.
Sie binden an ihrem Wurzelwerk den Stickstoff aus der Luft, wodurch eine kostenintensive und umweltbelastende Zufuhr von Stickstoffdüngern entfällt. Das schont den Geldbeutel und leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus geben Leguminosen wichtige Nährstoffe, wie Calium, Magnesium und Calcium in den Boden ab und verbessern die Bodenqualität durch den Aufbau von Humus.
Die bekanntesten Leguminosen - Arten
Erbsen, Bohnen, Linsen, bringen uns zum Grinsen und sind genauso wie Soja, von unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken. Klee und Luzerne, Hauptfuttermittel in der Viehzucht, alle diese uns wohl bekannten, nützlichen und nahrhaften Pflanzen, gehören zu der Familie der Leguminosen.
Die Erbse: Auch als Gartenerbse oder Speiseerbse bekannt, ist die Erbse eine der wichtigsten Nutzpflanzen und vielleicht eine der bekanntesten Vertreter der Leguminosen. Durch ihren hohen Proteinanteil wird Sie sowohl als Gemüse als auch Tierfutter geschätzt und geliebt. Diese wertvollen Eigenschaften verhalfen ihr 2009/2010 zum Titel: Gemüse des Jahres.
Die Linse: Auf lateinisch: Lens culinaris, ein kulinarischer Hochgenuss. Schon Esau verkaufte in der Bibel einst sein Erstgeburtsrecht für einen unwiderstehlichen, köstlichen Teller Linsensuppe an seinen Bruder Jakob. Somit kann die Linse ohne Zweifel als Königin der Leguminosen bezeichnet werden.
Die Bohne: Das mächtige Wurzelwerk der Ackerbohne, durchdringt selbst die härteste Bodenschicht. Dabei lockern Sie den Boden bis zu einer Tiefe von mehr als einem Meter auf und macht den Boden fruchtbar.
Soja: Einer der wichtigsten Eiweißlieferanten für Mensch und Tier. Soja wird aufgrund seines hohen Anteiles an Eiweiß sowohl in der Nahrungsmittelindustrie als auch in der Tierfutterbranche hoch geschätzt. Aufgrund des hohen Ölgehaltes findet Soja Verwendung in der Produktion von Biodiesel.
Klee: Finden Sie ein vierblättriges Kleeblatt, so bedeutet das Glück. Glück hat aber auch der Boden, auf dem der Klee wächst. Klee bindet Stickstoff aus der Luft in hohem Maße und verbessert die Bodenqualität immens. Klee ist zudem ein Paradies für Honigbienen und Hummeln. Diese sammeln Pollen und Nektar und bestäuben andere Pflanzen.
Warum werden Leguminosen oder eine Leguminosenmischung verwendet?
Aufgrund ihrer stickstoffbindenden und bodenverbessernden Eigenschaften sind Leguminosen hervorragend geeignet, die Bodenbeschaffenheit entscheidend zu verbessern und zum Ökohaushalt beizutragen. Ihre Wurzelknöllchen gehen eine Symbiose mit Bakterien ein, und fixieren mit ihrer Hilfe den Stickstoff aus der Luft. Dadurch gedeihen Leguminosen auch unter extremsten Bedingungen, denn dadurch sie sind unabhängig vom Nitratgehalt des Bodens.
Wie helfen Leguminosen bei der Renaturisierung von Flächen?
Brachliegende, ausgelaugte Flächen, werden durch die herausragenden Eigenschaften von Leguminosenmischungen mit wichtigen Nährstoffen versorgt und tragen in nicht unerheblichem Maße zur Renaturierung bei. Leguminosen werden zur Bodenverbesserung eingesät und bereiten den Boden zur Nutzung als Wirtschaftsgrünland vor. Da durch den Anbau von Leguminosen auf die Nutzung von Stickstoffdüngern weitestgehend verzichtet werden kann, reduziert sich der Nitratgehalt im Boden die Qualität des Grundwassers verbessert sich.
Durch den Artenreichtum einer Leguminosenmischung bilden sich wertvolle Lebensräume für gefährdete Pflanzen und Tiere. Für Feldgrillen und Heuschrecken, Bienen und Hummeln bilden Leguminosen einen hervorragenden Lebensraum. Blüten und Pflanzen werden hinreichend bestäubt und vermehren sich prächtig, denn sie profitieren von dem nährstoffreichen Boden. Entwickelt sich die Flora prächtig, folgt die Fauna kurz darauf.
Der Feldhamster, einst weit verbreitet in ganz Europa, ist heute vom Aussterben bedroht und steht sogar auf der Liste geschützter Tierarten. Er findet dank gepflanzter Leguminosen eine neue Heimat und leistet durch sein emsiges Scharren und Graben einen wichtigen Beitrag zur Bildung von fruchtbarer, humusreicher Schwarzerde. Rebhühner und Feldhasen bevölkern die mit Leguminosenmischungen bepflanzten Flächen, was wiederum die Population selten gewordener Bussarde und Falken fördert und begünstigt.