Wer von einem Rasen mehr erwartet als eine satte Grünfläche, der greift zu der Saat RSM 2.3.
Vorausgesetzt, Sie nutzen Ihren Rasen regelmäßig und ausgiebig und wünschen sich einen Rasen, der genau diesen Belastungen auch standhält. Und weil eben für die meisten ein Rasen nicht nur zum Anschauen da ist, sondern vor allem ein Ort zum Toben, Spielen oder einfach faul Herumliegen, ist dies auch gleichzeitig eine der beliebtesten Mischungen unter Gartenbesitzern.
RSM 2.3 – Was bedeutet das?
Leider gibt es viele billige Mischungen, die zwar schnell wachsen, aber auf Dauer nicht das gewünschte Grün bringen. Deshalb veröffentlicht die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e. V. jährlich eine Liste mit ebenso effektiven wie qualitativ hochwertigen Regel-Saatgut-Mischungen (RSM) um den Gartenbesitzer so Sicherheit zu geben.
Weil verschiedene Verwendungszwecke unterschiedlichen Rasenmischungen fordern, ist die Liste in übersichtliche Untergruppen unterteilt. Die Kategorie RSM 2.3 befasst sich mit einer speziellen Mischung, die gerade für intensiv genutzten Spielrasen geeignet ist. Wo also die Kinder eifrig im Garten spielen, die Enkel zu Besuch kommen oder wo gemeinsame Grillabende einfach nicht ohne das obligatorische Fußballspiel enden, der fährt mit dieser Mischung genau richtig.
Was ist darin enthalten?
Die RSM 2.3 zeichnet sich durch eine besonders ausgewogene Kombination aus verschiedenen Gräsern mit unterschiedlichen Eigenschaften aus. Strapazierfähigkeit und Trittfestigkeit bei ansprechendem Erscheinungsbild sind dabei die dominierenden Merkmale. Eine robuste dichte Rasenfläche soll entstehen, die Spiel und Spaß standhält und gleichzeitig für eine schöne gleichmäßige Grünfläche sorgt.
Die genaue Zusammensetzung einer RSM 2.3 kann sich von Mischung zu Mischung leicht unterscheiden, liegt aber immer innerhalb der vorgegebenen Spielräume. Rotschwingel, Deutsches Weidelgras und Wiesen-Rispengras sind die Hauptbestandteile dieser Zusammenstellung. Zusätzlich gibt es eine Variante mit Poa supina (Läger-Rispengras) für eine Schattenverträgliche Variante der RSM 2.3.
Erwähnenswert ist noch, dass die RSM 2.3 die Verwendung verschiedener Sorten innerhalb der Arten Lolium perenne und Poa pratensis vorsieht. Hierdurch wird die Widerstandsfähigkeit des Rasens gegen Krankheiten weiter gefördert.
Beispiel einer typischen RSM 2.3
- 20% Festuca rubra commutata (Horstrotschwingel)
- 15% Festuca rubra trichophylla (Rotschwingel mit kurzen Ausläufern)
- 15% Festuca rubra rubra (Ausläufertreibender Rotschwingel)
- 20% Lolium perenne Sorte 1 (Deutsches Weidelgras)
- 10% Lolium perenne Sorte 2 (Deutsches Weidelgras)
- 10% Poa pratensis Sorte 1 (Wiesenrispe)
- 10% Poa pratensis Sorte 2 (Wiesenrispe)
Es lohnt sich also, sich vorher die genaue Zusammensetzung anzuschauen und zu entscheiden, ob es sich um eine hochwertige RSM 2.3 Mischung handelt. Damit dies leichter fällt, hier eine kleine Übersicht über die vertretenen Gräser und ihre näheren Eigenschaften.
Der allseits beliebte Rot-Schwingel
Rot-Schwingel (Festuca rubra) macht ungefähr 50 % der RSM 2.3 aus. Dieser Anteil verteilt sich auf die Unterarten Ausläuferschwingel (communata), Horstrotschwingel (rubra) und Kurzausläuferrotschwingel (trichophylla). Wie die Namen bereits andeuten, unterscheiden sich diese Unterarten im Wuchs und ergänzen einander bei der Bildung einer strapazierfähigen Grasnarbe. Allgemein ist Rotschwingel dafür beliebt, dass er sehr flächendeckend wächst und eine dichte Grasnarbe bildet. Darunter versteht man, dass die verschiedenen Triebe besonders eng bei einander wachsen.
Der Klassiker: das Deutsche Weidelgras
Weitere 30 % der Mischung bestehen aus dem Deutschen Weidelgras (Lolium perenne). Diese Grasart wächst sehr schnell und ist rasenbildend. Das heißt, sie bildet mit Hilfe von kurzen Ausläufern Tochterpflanzen und sorgt so für eine gut verzweigte Grasnarbe. Ein weiterer Vorteil des Deutschen-Weidelgrases ist, dass es sich nach Belastungen sehr schnell wieder erholt und regeneriert.
Wiesen-Rispengras, um auch in trockenen Zeiten grün zu sehen
Für die verbleibenden 20 % der Mischung steht das Wiesen-Rispengras (poa pratensis). Auch diese Grasart ist mit ihren vielen Ausläufern (Rhizome) rasenbildend. Darüber hinaus gilt sie als besonders trittfest und wird gern verwendet, weil sie auch längeren Trockenperioden standhält.
In schattigen Lagen hilft das Läger-Rispengras
Darüber hinaus wird einigen RSM der Kategorie 2.3 auch Läger-Rispengras (poa supina) mit einem Anteil von meist 5 % beigemischt. Dieses Gras ähnelt den anderen mit seinen Eigenschaften, braucht aber vergleichsweise weniger Licht. Wer also einen Spielrasen an einem schattigeren Plätzchen anlegen möchte, der sollte unbedingt darauf achten, dass das Läger-Rispengras in der Mischung vertreten ist.
Die Pflege des Spielrasens nach RSM 2.3
Insgesamt ist diese Regel-Saatgut-Mischung vergleichsweise pflegeleicht und dankbar. Zwei jährliche Düngungen reichern den Boden mit wichtigen Nährstoffen an und unterstützen den Rasen so beim Wachstum. Im Vergleich zu anderen Mischungen ist diese Zusammensetzung zwar relativ trockenheitsresistent, sollte aber dennoch je nach Witterungsbedingungen regelmäßig gewässert werden.
Die optimale Schnitthöhe liegt bei etwa 4 bis 5 Zentimetern. Wird der Rasen zu kurz geschnitten, dann werden die Pflänzchen geschwächt und können austrocknen, was zu lästigen braunen Flecken führen kann. Deshalb sollte man gerade in Hitzephasen den Rasen ruhig 1 bis 2 Zentimeter länger stehen lassen, um die Gräser ein wenig zu entlasten.
Sortenvielfalt für den perfekten Spielrasen
Die Kombination aus den verschiedenen Grasarten in unterschiedlichen Sorten beschert Gartenbesitzern eine zuverlässige und vor allem hoch belastbare Rasenfläche. Rot-Schwingel und Wiesen-Rispengras sorgen für dichten Wuchs, Trittfestigkeit und Strapazierfähigkeit. Das Deutsche Weidelgras hingegen sorgt dafür, dass sich die Spuren einer Grätsche im Eifer des Gefechts möglichst schnell wieder verwachsen. Ein kleiner Joker für die schattigeren Orte ist das Läger-Rispengras, das auch hier sehr gut wächst und gedeiht.
Alles in allem ist dies eine sehr solide und beliebte Mischung, da sie den Ansprüchen der meisten Gartenbesitzer mehr als gerecht wird. Hier lässt es sich ausgiebig spielen, toben, picknicken oder faulenzen. Und durch den vergleichsweise geringen Pflegeaufwand bleibt am Ende genügend Zeit, um sich all diesen Dingen auch ausgiebig hinzugeben.