Niemand von uns hat schon einmal eine sattgrüne Rasenfläche in der Wüste gesehen. Da wir in den vergangenen Jahren aber immer wieder Hitzeperioden über Wochen hinweg mit weit über 30 Grad erleben, ist es notwendig, das Wachstum und die Wasserversorgung der Rasenflächen zu sichern. Hierbei ist vor allem zwischen bereits bestehenden Flächen und Neuansaaten zu unterscheiden. Neu angelegte Rasenflächen beinhalten einen großen Anteil von Keimlingen, deren Wurzelwerk nicht sonderlich ausgeprägt ist. Bis zu einer Wurzellänge der Keimlinge von rund 4 bis 5 cm sollte die Fläche feucht gehalten werden.
Bewässerungsmöglichkeiten und Beregnungsmethoden
Was viele nicht wissen: Die Rasenpflanzen gewöhnen sich an das, was ihnen der Gartenbesitzer bietet. Wird die Bewässerung der Fläche täglich nur kurz vorgenommen, ist es dem Wasser unmöglich, tiefer in das Erdreich vorzudringen, da die Menge dafür unzureichend ist. Als Konsequenz entwickelt die Rasenpflanze an der Oberfläche, das heißt in den ersten 3 bis 4 cm Bodentiefe, ein sehr intensives Wurzelwerk. Tieferreichende Wurzeln verkümmern unter Umständen, da kein Wasser zu ihnen gelangt.
Die Beregnung der Rasenfläche mit einem Abstand von rund 4 bis 5 Tagen in ausreichender Menge ermöglicht eine deutlich tiefer reichende Wasserversorgung des Erdreichs. Optimalerweise sollte die Durchdringung hier durch einen Rasenstich geprüft werden. Wenn das Wasser zu einer Tiefe von rund 15 cm vordringt, ist die Wuchstiefe der Rasenpflanzen-Wurzeln erreicht. Die Pflanze treibt so mehrere Wurzeln in die Tiefe, und würde nun auch problemlos eine Austrocknung der Oberfläche überleben, wenn sie ihre Wurzeln vorher aufgrund der Erfahrungswerte in die Tiefe getrieben hat.
Es bleibt also festzuhalten, dass wir diejenigen sind, die bestimmen, welche Wurzeltiefe unsere Rasenpflanzen ausprägen und in welchem zeitlichen Abstand wir die Bewässerung der Fläche vornehmen müssen.
Untertägige Bewässerung von Rasenpflanzen
Speziell bei Neusaaten, Nachsaaten oder auch neu ausgelegtem Rollrasen ist festzuhalten, dass eine untertägige Bewässerung der Flächen nicht schädlich ist. Oftmals sind die Gartenbesitzer gewohnt, über den Tag hinweg ihre Pflanzen nicht gießen zu dürfen, um sie nicht zu verbrennen.
Dies ist im sogenannten Brennglaseffekt berücksichtigt, bei dem durch das „Hängenbleiben“ von Wassertropfen und die Sonneneinstrahlung Verbrennungen an der Pflanze verursacht werden können. In den meisten Fällen sind die Halme der Rasenpflanze ebenso wie ihre Blätter jedoch zu dünn, um einen Wassertropfen aufzuhalten. Folglich kann es bei einer untertägigen Bewässerung auch nicht zu einer Verbrennung kommen und diese kann daher bedenkenlos durchgeführt werden.