Hin und wieder lesen Sie in den Sportnachrichten von Dopingsündern. Auf die Art und Weise sind der Fahrrad-Sport sowie das Gewichtheben doch sehr in Verruf geraten, obwohl es nur einige wenige sind, denen das Doping nachgewiesen werden konnte. Gibt es denn auch solche Mittelchen für den Rasen?
In der Tat gibt es sie und sie sind alles andere als illegal. Dünger beispielsweise ist nichts weiter als eine Zusatzernährung mit dem Sinn und Zweck, das Wachstum der Pflanze in irgendeine Art und Weise zu beeinflussen. Moralisch verwerflich? Ganz bestimmt nicht aus meiner Sicht. Der beste Dünger bringt aber keinen langfristigen Erfolg, wenn man die Rahmenbedingungen nicht einhält. So wie ein gedopter Sportler auch niemals die Tour de France gewinnen würde, wenn er nicht täglich doch Stunde um Stunde trainieren würde.
Im heutigen Beitrag möchte ich Ihnen einen der Erfolgsturbos vorstellen, mit dessen einfacher Hilfe Sie Ihren Rasen auf ganz natürliche Art und Weise im Wachstum unterstützen: das Rasenmähen!
Schneiden und mähen Sie regelmäßig
Um den Trick wirklich zu verstehen, ist es wichtig, die Rasenpflanze zu verstehen. Unser Hausrasen ist von der Mischung her nicht dazu konzipiert, hoch aufzuwachsen, Früchte zu tragen und dann mit der Sense geschnitten zu werden. Das funktioniert für die Heuproduktion, aber nicht bei uns hinterm Haus. Dort wollen Sie Ihre Freizeit im Garten verbringen, die Kinder wollen dort spielen und der Hund will vielleicht herumtollen. Insofern sind Sie immer darauf angewiesen, dass der Rasen vergleichsweise kurz gehalten wird.
Die Rasenpflanze hat von Natur aus den Drang zu wachsen. Auf unserem heimischen Rasen soll sie das zwar tun, aber nur in einem gewissen Ausmaß. Deswegen wird sie regelmäßig geschnitten. Und dieser Schnitt verursacht etwas bei der Pflanze, nämlich den Prozess der Bestockung. Je regelmäßiger die Pflanze beschnitten wird, desto schneller tendiert sie zu einer seitlichen Verbreitung. Das bedeutet, dass sie seitliche Triebe bildet, die wir später dann als dichten Rasen wahrnehmen.
Den Hausrasen trainieren Sie am besten auf diesen Prozess, indem Sie regelmäßig mähen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, vor allem während der Wachstumsperiode beispielsweise alle 5 Tage die Fläche zu mähen. Der Abstand zwischen zwei Mähvorgängen ergibt sich vor allem aus dem Wachstum der Pflanze. Aber dazu mehr im nächsten Punkt.
Einhaltung der Schnitthöhe von 40 mm
Grundsätzlich sollte normale der Hausrasen im heimischen Garten niemals kürzer als 4 cm geschnitten werden. Das Mähen verursacht Stress bei der Rasenpflanze, da ihr natürliches Wachstum unterbrochen wird. Sie konzentriert sich also darauf, die Beschädigungen durch den Schnitt zu reparieren, wozu sie entsprechende Kraft braucht. Wir der Rasen zu tief abgemäht, fehlt es an Kraft. Mit Ausnahme des Zierrasens und Golfrasens sollten Sie niemals tiefer mähen, auch wenn Ihr Rasenmäher die Einstellung dazu hat. Sie sparen sich zwar Aufwand, aber Sie schwächen Ihren Rasen so sehr, dass Sie riskieren, dass er eingeht.
Es ist sehr unterschiedlich und immer abhängig davon, welche Standortbedingungen Ihr Rasen hat. Versuchen Sie aber, den Rasen auf maximal 6 bis 7 cm wachsen zu lassen, um ihn dann auf 4 cm zurückzuschneiden. Wenn Sie mal in den Urlaub fahren und nicht die Möglichkeit haben, für 3 Wochen Ihren Hausrasen zu schneiden, sollten Sie nach dem Urlaub behutsam damit umgehen. Verkürzen Sie die Mähintervalle und schneiden Sie niemals mehr als 1/3 der Gesamtlänge der Grashalme ab. Ist Ihr Rasen beispielsweise auf 12 cm angewachsen, versuchen Sie ihn auf 8 cm abzumähen. Der eine oder andere Rasenmäher hat diese Einstellung. Vor allem Hand-Rasenmäher sind dafür bestens geeignet, da sie höhere Einstellungen haben. Nach 3 bis 4 Tagen ist der Rasen vielleicht auf 9 cm wieder angewachsen und Sie können auf 6 cm kürzen.
Man spricht bei dieser Vorgehensweise von der sogenannten Drittel-Regelung. Den Erfahrungen von Experten nach wird auf diese Art und Weise ein guter Kompromiss zwischen Rasenschnitt und Pflanzenschwächung erreicht. Mit einer Länge von 2/3 behält die Pflanze ausreichend Kraft, um sich den Herausforderungen eines Rasenpflanzen-Lebens zu stellen.
Beginnen Sie früh mit dem Rasenschnitt und hören Sie damit spät auf
Der erste Rasenschnitt im Frühjahr sollte dann erledigt werden, wenn Sie merken das der Rasen wächst. Temperaturen um die 15 Grad beschleunigen das Wachstum des Rasens deutlich und es wird Zeit zum Mähen. Auch hier sollten Sie unbedingt die Drittel-Regelung beachten. Ihr Rasen ist ja gerade erst aus der Winterpause zurückgekommen und besitzt noch vergleichsweise wenig Kraft.
Ab März ist es meistens erforderlich, regelmäßig zu mähen. Abhängig von der Witterung können die Mäh-Intervalle dabei auch zwei Woche betragen. Wichtig ist hier nur, dass Sie es regelmäßig tun und nicht zu viel abschneiden. Spätestens im April beginnt dann die Wachstumsperiode richtig und vermutlich müssen Sie mit Ihrem Rasenmäher deutlich öfter ran. Bewerten Sie dies aber bitte positiv, da Sie Ihren Rasen mit dem Mähen dabei unterstützen, einen schönen dichten und vor allem belastbaren Rasenteppich zu bilden.
Im Hochsommer bei Temperaturen jenseits der 25 bis 30 Grad sollten Sie wieder weniger mähen. Die kleinen Verletzungen können bei diesem Wetter dazu führen, dass die Pflanze durch Verdunstung deutlich mehr Wasser verliert. Wir empfehlen an der Stelle sogar, von Juni bis August die Höhe von 4 cm auf 5 cm zu erhöhen. Ab 30 Grad stellen die meisten Gräser das Wachstum ein, weswegen das nicht zwingend mehr Mähvorgänge bedeutet. Der letzte Rasenschnitt sollte dann im Oktober/November erfolgen, wenn die Tageshöchsttemperaturen nur noch 10 Grad erreichen.
Mit Hilfe dieser einfachen Verfahrensweise geben Sie Ihrem Rasen eine konstante und zielgerichtete Unterstützung beim Wachstum. Er wird es Ihnen auch ohne Doping-Mittel mit einem dichten grünen Rasenteppich danken!