Neben den Faktoren Wasser und Nährstoff hängt der Wachstumserfolg auch maßgeblich vom Licht ab. Diesen Umstand kann man sehr gut in schattigen Bereichen der Rasenfläche sehen, in denen der Rasen deutlich ausgedünnt ist und nur sehr schwach wächst. Oftmals gibt es hier keine geschlossene Rasendecke, aber Unkrautbefall durch Moose. Bei der Grassorte Poa supina, der Lägerrispe, ist eine besonders gute Schattenverträglichkeit bekannt. Diese Rasensamen und Rasenpflanzen ermöglichen einen dichten Bewuchs auch in schattigen Arealen.
Lichtmangel verursacht Stoffabbau
Wichtig für das Pflanzenwachstum sind sowohl die Qualität des Lichtes im Sinne der Bestrahlungsstärke als auch Quantität der Einstrahlung. Gemessen werden diese Anteile in Lux und bestimmten Spektralbereichen, deren Schwellenwert erreicht werden muss, um Wachstum in der Pflanze hervorzurufen. Wird die Grenze unterschritten, kommt es zu Stoffwechselstörungen und somit zu Wachstumsstörungen der Pflanze.
Um hier eine dichte Rasenfläche anzubauen, sollten diverse Faktoren berücksichtigt werden. Je schattiger der Bereich ist, desto eher könnte der Erfolg von der Auswahl der Rasensamen abhängen. Von den allgemeinen Werten her sollte eine Rasenfläche rund 20.000 Lux erhalten, die sie in Wachstum umwandeln kann. Der Lichtkompensationspunkt liegt bei ca. 2.000 Lux, was der Punkt ist, ab dem es zu Störungen kommt und die Rasenpflanze eingehen wird.
Schwer ermittelbar im Garten
Die genaue Messung der Werte ist im Garten schwer möglich, da die Lichtverhältnisse auf den Rasenflächen durch Bäume, Sträucher, evtl. Häuser und viele weitere Faktoren beeinflusst werden. Wenn ein Bereich des Gartens sehr schlecht anwächst, evtl. vermoost und tagsüber vornehmlich im Schatten liegt und kein Licht erhält, kann unterschiedlich reagiert werden.
Einerseits könnte die Ursache des Schattens beseitigt werden, was z. B. bei Büschen und Sträuchern und durch Baumschnitte möglich ist. Andererseits kann man auch die Mischung der Rasensamen auf der betroffenen Fläche optimieren. Die Lägerrispe gilt als sehr gut schattenverträgliche Rasenpflanze, sodass der Anbau dieser Sorte den Bereich wieder in die dichte Grasnarbe integrieren würde.
Gesunder Menschenverstand und Beobachtung
Grundsätzlich bedarf es nicht unbedingt einer technischen Messung. Es ist vollkommen ausreichend, den Garten mit seinen Veränderungen zu beobachten. Liegt eine Fläche im Schatten, trocknet diese nach Niederschlägen langsamer oder kommt es sogar zu Staunässe, sollten Sie umgehend reagieren.
Wir empfehlen, in solchen Bereichen eine Schattenrasen-Mischung zu verwenden. Der hohe Anteil schattenverträglicher Gräser gewährleistet eine deutlich bessere Begrünung des Bereichs und erhöht die Belastbarkeit der ganzen Fläche. Diese Maßnahme soll jedoch nicht dazu verführen, schattigere Bereiche ruhen zu lassen. Ein Schattenrasen benötigt gleichermaßen viel Unterstützung und Pflege, wie es in anderen Rasenbereichen auch der Fall ist.
Jede Pflanze benötigt eine Mindestmenge an Tageslicht, sodass Sie auch mit einer Schattenrasen-Mischung nicht umhinkommen, den einen oder anderen Ast zu entfernen, um mehr Licht auf die Fläche zu bekommen. Kümmern Sie sich um die Belange der Rasenpflanzen, damit diese sich mit einer festen und belastbaren Rasendecke bei Ihnen bedanken können.