In den letzten Wochen haben wir bereits die eine oder andere Frage erhalten, ob es nun mit der Rasenpflege im Februar schon los gehen kann. Das hat uns dazu veranlasst auch den Blog nach der Winterpause wiederzubeleben. In diesem Sinne: Herzlich Willkommen zurück liebe Kunden und Leser!
Anders als in den vergangenen Jahren war der Winter dieses Jahr über ganz Deutschland recht kalt. Selbst unser heimatliches Hamburg hat wochenlang Frost und Schnee erlebt. Das macht natürlich einiges im Garten, wenngleich sich daraus kein To Do für uns ableitet. Nach einem überaus niederschlagsreichen Herbst, bei dem es gefühlt seit Oktober durchgeregnet hat, kamen dann einige teils sehr kalte Wochen.
Seit Ende Januar nun kratzen die Tageshöchsttemperaturen wieder an der 10 Grad Marke und nächtlicher Frost ward nicht mehr gesehen. Und genau dieser Frost ist ein Indikator, den man beobachten sollte. Entsprechend starten wir unseren Blog dieses Jahr ein wenig früher als in den letzten Jahren und nehmen Sie mit in die interessante Jahreszeit für die Gartenfreunde.
Grundlagen der Rasenpflege im Februar
Im Februar kommt es darauf an, die Basis für ein gesundes Rasenwachstum zu schaffen. Wir fokussieren uns daher auf drei wesentliche Aspekte: Bodenqualität, Moosreduzierung und das richtige Vorgehen bei Frost.
Wie so häufig wird sich der frühzeitige Einsatz im Garten später im Jahr auszahlen. Entsprechend fangen wir auch dieses Jahr mit der Rasenpflege weit vor der Wachstumsperiode an.
Wann diese genau ist, lässt sich nur schwer bestimmen. Sie ist vor allem abhängig von der Witterung. Mit Blick auf die letzten Jahre war es vor allem im März oder April soweit. Damit unser Rasen genau dann optimal wachsen kann, gilt es nun die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen.
Bodenvorbereitung und pH-Wert Anpassung
Zunächst müssen wir den Boden für die neue Saison vorbereiten. Dabei ist die Überprüfung und Anpassung des pH-Werts entscheidend. Ein zu saurer Boden kann mit Kalk behandelt werden, um den pH-Wert zu erhöhen und das Wachstum des Rasens zu fördern. Wie das genau geht, haben wir hier beschrieben: Rasen kalken
Ferner spielt später im Sommer die Bodendichte eine Rolle. Zu dichter Boden hat als Risiko, dass die Bewässerung nicht dort ankommt, wo sie hin soll. Gerade jetzt, wo die Niederschläge noch häufig(er) zu beobachten sind, sollte mal ein Blick auf die Rasenfläche geworfen werden. Wo bilden sich Pfützen? Weicht der Boden massiv auf?
Im vergangenen Herbst waren die Niederschläge massiv. Das dort Flächen matschig wurden, weil das Wasser in so großen Mengen nicht abtransportiert werden konnte, war wenig überraschend. Abhängig von der Region (Stichwort Schneeschmelze) sollten Sie darauf achten, ob Ihr Boden mit den Mengen gut zurecht kommt.
Je matschiger der Boden, desto eher sollten sie neben der Güte auch an der Durchlässigkeit arbeiten.
Moosbekämpfung und Belüftung
Moos ist ein häufiges Problem, das durch Belüftung effektiv bekämpft werden kann. Die Belüftung verbessert die Sauerstoffzirkulation und sorgt für eine gesündere Rasennarbe. Wenn Moos vorhanden ist, sollte es entfernt und die Ursachen für sein Wachstum, wie schlechte Drainage oder zu viel Schatten, angegangen werden.
Zum jetzigen Zeitpunkt macht die Vertikutierung noch keinen Sinn. Das Risiko, dass doch noch Nachtfrost bzw. Bodenfrost kommt, ist zu hoch. Entsprechend würde die Fortschritte zu Nicht gemacht werden. Und zusätzlich braucht es für einen produktiven Durchgang beim Vertikutieren auch wachstumsstarke Bedingungen. Diese liegen derzeit nicht vor, weshalb der Schaden weitaus größer als der Nutzen sein dürfte.
In Kombination mit der Bodenvorbereitung kann es aber durchaus sinnvoll sein den Boden mit Sand zu bearbeiten. Eingearbeitet in den Boden sorgt dieser für mehr Durchlässigkeit und gleichzeitig auch für mehr Luftzirkulation. Wenn Ihr Boden also zu dicht ist, sollten Sie ihn entsprechend bearbeiten und den Rasen aerifizieren.
Optimale Rasenpflege bei Frost und Schnee
Bei Frost und Schnee ist besondere Vorsicht geboten. Der Rasen sollte nicht betreten werden, um Schäden zu vermeiden.
Sollte Schneefall eintreten, ist es ratsam, den Schnee gleichmäßig zu verteilen, um eine ungleichmäßige Isolierung und spätere Braunflecken zu verhindern.
Düngung und Kalkung
Beim Thema Rasenpflege im Februar stehen vor allem zwei Aspekte im Mittelpunkt: das Kalken des Bodens und die Auswahl sowie Anwendung des passenden Düngers. Dies kann je nach Witterung vor allem gegen Ende des Monats als Vorbereitung für das Vertikutieren der Rasenfläche vorgenommen werden.
Schauen Sie dabei unbedingt auf die Niederschläge. Diese transportieren Dünger und Kalk in den Boden, wo er dann später für die Pflanzen verfügbar ist.
Wann und wie den Rasen kalken
Wir kalken unseren Rasen, um den pH-Wert des Bodens auszugleichen, insbesondere wenn er Anzeichen von Übersäuerung zeigt.
Der ideale Zeitpunkt für das Kalken ist in der Regel der späte Winter bis frühes Frühjahr, wenn der Boden frostfrei ist. Das erhöht die Effektivität des Kalks. Hier eine kurze Anleitung zum Kalken:
- Boden-pH testen: Zunächst sollte der aktuelle pH-Wert des Bodens getestet werden.
- Kalk ausbringen: Anschließend wird der Kalk gleichmäßig auf dem Rasen verteilt, entweder manuell oder mit einem Streuwagen.
Auswahl des richtigen Düngers
Die Auswahl des Düngers richtet sich nach den Bedürfnissen des Rasens und der Zusammensetzung des Bodens.
- Rasendünger: Ein spezifischer Frühjahrsdünger liefert beispielsweise Stickstoff für das Wachstum, aber auch Kalium zur Stärkung der Gräser gegen Frost und Krankheiten.
- Langzeitdünger: Diese Düngemittel geben ihre Nährstoffe über einen langen Zeitraum hinweg ab und sorgen für eine kontinuierliche Nährstoffversorgung.
- Bio-Rasendünger: Wer auf Nachhaltigkeit setzt, kann Bio-Dünger verwenden, der organische Nährstoffquellen beinhaltet.
Durch Kalken und Düngen verbessern wir gezielt die Bodenqualität und fördern ein gesundes Wachstum des Rasens.
Mäharbeiten und Schnittgutmanagement
Das Rasenmähen ist vermutlich bei der Rasenpflege im Februar eher die Ausnahme. Erst wenn der Rasen wieder mit dem Wachstum begonnen hat, also sichtlich erstarkt und wächst, sollte er wieder gemäht werden.
Das Wachstum wird vor allem bei beständigen Temperaturen über 10 Grad in Verbindung mit Wärme, Licht und Nährstoffen angeregt. Insofern ist der Blick auf den Wetterbericht für die nächsten Wochen hilfreich. Wer zu früh seinen Rasen mäht läuft Gefahr, dass die Rasenpflanzen aufgrund der Witterung nicht in der Lage sind die Verletzung der Halme zu reparieren.
Rasenreparatur und Nachsaat
Im Februar ist es wichtig, unsere Rasenfläche auf die kommende Wachstumsperiode vorzubereiten. Speziell die Nachsaat und die Reparatur kahler Stellen sind für eine dichte und gesunde Grasnarbe essentiell.
Im Herbst und Winter kommt es immer wieder vor, dass Stürme oder andere Wetterereignisse im Garten wüten. Und vielleicht fehlt dabei auch die Motivation bei dem Wetter rauszugehen, und den Unrat von der Rasenfläche zu räumen. Nicht weiter schlimm, aber jetzt sollte die Fläche freigeräumt werden. Dabei werden Sie unter Umständen die eine oder andere Beschädigung auf der Rasenfläche finden.
Wichtig ist, dass Sie diese bearbeiten. Sie sind potentielle Eintrittsstellen für Keime und Schädlinge, die wir auf der Rasenfläche nicht haben wollen.
Behandlung kahler Stellen
Wir identifizieren zuerst kahle Stellen in unserer Rasenfläche. Diese kleinen Stellen werden oft durch stehendes Wasser, Frostschäden oder hohe Belastung im Winter verursacht. Unsere Aufgabe ist es nun, den Boden vorzubereiten, indem wir ihn leicht auflockern und von abgestorbenem Material befreien. Es kann hilfreich sein, eine dünne Schicht Komposterde aufzutragen, um das Wurzelwachstum zu fördern und die Basis für die neuen Rasensamen zu stärken.
Nachsäen und kräftiges Wachstum fördern
Wenn wir nachsäen, achten wir darauf, geeignete Rasensamen auszuwählen, die zu unserer bestehenden Grasnarbe passen. Die Nachsaat sollte möglichst gleichmäßig erfolgen. Nach der Aussaat der Samen ist es wichtig, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten, damit die jungen Gräser optimal keimen und wachsen können. Regelmäßiges, jedoch nicht übermäßiges Wässern unterstützt das Keimen und stärkt das zukünftige Wachstum unserer Grasnarbe.
Bodenbelüftung und Aerifizieren
Beim Thema Rasenpflege im Februar ist es essenziell, die richtige Vorgehensweise für die Bodenbelüftung und das Aerifizieren zu verstehen. Im Winter sollte man den Rasen schonen, da Ruhe und Schonung für ihn während dieser kälteren Monate sehr wichtig sind. Somit liegt der Fokus im Februar darauf, den Rasen auf die Pflege vorzubereiten, die mit dem Frühling beginnt.
Aerifizieren ist ein Vorgang, der stark verdichtete Böden öffnet, um Sauerstoff und Nährstoffe tief in den Boden zu leiten. Dadurch verbessert sich die Bodenstruktur signifikant, was für ein gesundes Rasenwachstum unerlässlich ist.
Die beste Zeit zum Aerifizieren ist das Frühjahr, bevor der Rasen aktiv zu wachsen beginnt. Solche Maßnahmen führen wir nicht im Februar durch, sondern sie werden in die Monate Ende März bis Anfang Oktober gelegt, wenn die Bedingungen optimal sind.
- Optimaler Zeitpunkt für das Aerifizieren: Ende März - Anfang Oktober
- Regelmäßigkeit: Bei stark genutzten Flächen alle ein bis zwei Monate, ansonsten einmal jährlich
Lüften ist ebenso ein wichtiger Bestandteil der Rasenpflege. Durch das Lüften wird die Verdunstung von Wasser verbessert und die Ansammlung von Moos und Filz verringert. Das Lüften unterstützt somit die Effektivität des Aerifizierens, da es den Gasaustausch fördert und dem Boden hilft, Feuchtigkeit und Nährstoffe besser aufzunehmen.
Vorkehrungen für das Frühjahr
Bevor das Frühjahr anbricht, ist es für uns von größter Wichtigkeit, unseren Garten auf die kommende Saison vorzubereiten. Dies umfasst das Planen der Frühjahrspflege und das Bereitstellen aller nötigen Werkzeuge und Materialien.
Frühjahrspflege planen
Für einen gesunden und kräftigen Rasen im Garten ist eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend. Wir beginnen mit der Planung der notwendigen Pflegeschritte, die oft das Vertikutieren, Düngen und Nachsäen einschließen. Uns ist bewusst, dass Frühblüher bereits im Februar die ersten Farbtupfer setzen, daher achten wir darauf, sie in unsere Pflegepläne einzubeziehen und zu schützen.
- Vertikutieren: Optimalerweise wählen wir einen Tag, an dem der Boden weder gefroren noch zu nass ist.
- Düngen: Dabei wird vor allem auf die passenden Nährstoffe geachtet, um das Wachstum zu unterstützen.
- Nachsäen: Lücken im Rasen werden systematisch aufgefüllt, um ein gleichmäßiges, dichtes Grün zu fördern.
Werkzeuge und Materialien bereitstellen
Die richtige Auswahl der Gartengeräte ist ein Muss. Wir sorgen dafür, dass unser Vertikutiergerät funktionsfähig ist und die Messer scharf sind, um den Rasen effektiv von Moos und Filz zu befreien.
- Vertikutiergerät: Prüfung auf Funktionstüchtigkeit und eventuellen Wartungsbedarf.
- Harke: Einsatz für kleinere Flächen, um Laub und Reste zu entfernen.
- Streuwagen: Bereitstellung für eine gleichmäßige Düngerverteilung.
Durch die Überprüfung und Wartung unserer Gartengeräte stellen wir sicher, dass diese für den Einsatz bereit sind und vermeiden Verzögerungen oder Schäden an unseren Pflanzen.
Bodenbeschaffenheit und Rasengesundheit
Beim Pflegen des Rasens im Februar achten wir besonders auf den Boden, der die Basis für ein gesundes Rasenwachstum bildet. Unsere Aufmerksamkeit gilt vor allem der Bodenart und der Bodentemperatur, welche entscheidende Faktoren für das Frühjahrs-Revival unseres Rasens sind.
Bodenart
Die Bodenart beeinflusst die Verfügbarkeit von Nährstoffen und Wasser sowie die Belüftung der Wurzeln. Schwerere Böden, wie Lehmboden, halten zwar Nährstoffe gut, können aber Staunässe verursachen und die Belüftung einschränken. Sandige Böden hingegen bieten eine ausgezeichnete Drainage, binden jedoch Nährstoffe schlechter. Um die Struktur zu verbessern, arbeiten wir Kompost ein, der den Boden auflockert und die Nährstoffversorgung optimiert.
Bodentemperatur
Die Bodentemperatur ist ein Schlüsselindikator, wann mit der aktiven Rasenpflege begonnen werden kann. Der Rasen beginnt erst bei einer Bodentemperatur von mindestens 8°C aktiv zu wachsen. Ein Frostschutz ist daher bis dahin entscheidend. Zu eilige Maßnahmen können den Rasen belasten, deshalb beobachten wir das Thermometer genau.
- Unter 8°C: Schutz von Frost bieten, keine Pflegeaktionen
- Über 8°C: Vorsichtige Bodenlockerung und eventuell Kalken des Bodens, um den Säuregrad zu regulieren
Es ist wichtig, eine Überbelastung des Rasens zu verhindern. Wir achten darauf, im Februar keine unnötige Belastung durch zu frühen Schnitt oder intensives Begehen des noch kalten Rasens zu verursachen. Erst mit der richtigen Bodenbeschaffenheit und -temperatur ist der Grundstein für einen kräftigen und gesunden Rasen gelegt.