Der Herbst eignet sich hervorragend dazu Flächen zu begrünen. Die zweite intensive Wachstumsperiode des Jahres bietet optimale Bedingungen. Allerdings ist im Herbst die Auswahl des richtigen Düngers ein wenig schwieriger.
Um hier eine Hilfestellung zu geben, wollen wir uns heute mit den Einflussfaktoren auf die Entscheidung beschäftigen. Wir müssen an der Stelle nämlich zwischen zwei verschiedenen Fällen unterscheiden. Wird eine bestehende Fläche gedüngt ist die Zielsetzung eine andere als wenn Sie im Herbst Rasen säen oder nachsäen.
Bestehende Fläche ohne Reparaturarbeiten richtig düngen
Ihr Rasen im Garten sieht großartig aus und erstrahlt nun im Herbst auch wieder grün. Die Gräser wachsen wieder deutlich dichter als im Sommer und Sie können die herbstlichen Sonnenstrahlen im Garten genießen. Perfekt – so soll es sein! Damit Ihr Rasen auch im nächsten wieder so grünt, empfehlen wir hier die Verwendung von sogenanntem Herbstrasendünger.
Dieser sorgt dafür, dass der Wasseranteil in den Pflanzen für die Winterzeit verringert wird. Der Kalium-Anteil ist hier deutlich höher und sorgt genau für diesen Effekt, der auch als „Winterhärte“ bezeichnet werden kann. Mit dem speziellen Herbstdünger bereiten Sie die Fläche bestmöglich auf den Winter vor. Gleichermaßen können Sie die Zeit im Garten noch in vollen Zügen genießen und müssen zumindest in den Rasen keinen größeren Zeitaufwand investieren.
Rasen säen im Herbst Teil 1: Einen Rasen neu anlegen!
Der Sommer wurde für bauliche Projekte am Haus oder Garten genutzt und eine Fläche liegt nun komplett brach. Hier heißt es nun im Herbst den Rasen neu anzulegen, damit im nächsten Jahr dort ein schöner grüne Rasen zur großartigen Optik beiträgt. Das Düngen mit Herbstrasendünger wäre an der Stelle nicht verkehrt, sorgt aber eher für eine gehemmtes Wachstum.
Was Ihr Rasen bei der Neuanlage allerdings braucht ist ein kräftiges Wachstum, damit sich die Grasnarbe entsprechend etablieren kann. Ob, wie und wann Sie den Rasen anlegen, liegt häufig nicht in der eigenen Hand. Der Zeitpunkt ist aber wichtig, um die Entscheidung zu treffen, welcher Dünger nun der Richtige ist. Ist es noch früher Herbst, also Ende September bis Mitte Oktober, bleibt vermutlich noch ausreichend Zeit, damit sich die Grasnarbe bilden kann.
Hier würden wir die Verwendung eines Starterdüngers empfehlen. Dieser sorgt schon kurz nach der Ausbringung für ein explosives Wachstum und unterstützt somit die Bildung der Grasnarbe. Achten Sie aber bitte darauf keinen Dünger mit einer Langzeitfunktion zu verwenden. Es geht jetzt und in den nächsten Wochen darum, dass Ihr Rasen wächst. Der Wachstumsmotor „Stickstoff“ im Dünger ist in drei Monaten alles andere als dienlich.
Starterdünger im Herbst richtig ausbringen
Um den Gräsern die Chance zu geben stark zu wachsen, sollten Sie den Starterdünger möglichst frühzeitig ausbringen. Wie erwähnt geht es dabei nur jetzt um den Moment und nicht um eine kontinuierliche Versorgung über die nächsten Monate. Hier finden Sie passende Starterdünger! Bringen Sie den Starterdünger möglichst zeitgleich mit der Aussaat der Rasensamen aus, wenn möglich sogar einige Tage vorher.
Sorgen Sie anschließend für ausreichend Feuchtigkeit, damit die Nährstoffe vom Boden aufgenommen werden können. Erst dann stehen sie den Wurzeln der Keime zur Verfügung und sorgen für den Wachstums-Boost. Halten Sie sich bei der Dosierung an die Empfehlung des Herstellers. „Viel hilft viel“ ist im Herbst für neu angesäten Rasen nicht das richtige Konzept. Letztlich muss die Fläche ebenso wie bestehende Fläche anschließend auch durch den Winter kommen. Und da wäre eine Überversorgung mit Stickstoff eher ein Nachteil.
Pflegen und Mähen Sie den frischen Rasen
Abhängig von der Witterung werden die ersten Grashalme bald aus dem Boden sprießen. Achten Sie darauf, dass sie dies ungehindert tun können. Freie Flächen, wenig bis gar keine Belastung und die Verfügbarkeit der wichtigsten vier Elemente für das Wachstum sollten jederzeit ausreichend zur Verfügung stehen: Wärme Licht Nährstoffe Feuchtigkeit Während Sie auf die ersten beiden Faktoren nur durch den Wetterbericht Einfluss nehmen können, lassen sie letzten beiden besser steuern.
Gerade im Keimprozess ist Feuchtigkeit elementar wichtig, damit der Keim nicht vertrocknet. Sobald die frischen Halme eine Höhe von fünf bis sechs Zentimetern erreicht haben, dürfen Sie das erste Mal den Rasen mähen. Stellen Sie den Rasenmäher auf eine Höhe von vier Zentimetern ein und sammeln Sie das Schnittgut mit dem Fangkorb auf. So gewährleisten Sie, dass die Wachstumsreize bestmöglich von der Pflanze umgesetzt werden können.
Ab Ende Oktober die Winterruhe einläuten
Wer Ende September noch Rasen sät, ist früh dran im Herbst. Das sollte sich eigentlich ausgehen, wenn das Wetter mitspielt. Hier gilt es den Fokus entsprechend darauf zu halten und das Wachstum zu unterstützen. Haben Sie nun die dritte, vierte Mahd erledigt und die Grasnarbe erscheint dicht, grün und stabil, ist es an der Zeit die Wintervorbereitung langsam einzuläuten. Das bedeutet, dass Sie auch hier noch einen Schwung Herbstrasendünger ausbringen sollten.
So wird den frischen Rasenpflanzen, die sich aber mittlerweile in den letzten Wochen etabliert haben, wieder Wasser entzogen. Das sorgt für eine Winterhärte, die es den Pflanzen ermöglicht die kalte Jahreszeit gut zu überstehen. Sind Sie ein wenig später dran mit dem Rasen säen im Herbst, spricht auch nichts dagegen, wenn Sie die Herbstdüngung erst im November machen. Zwar besteht hier latent die Gefahr, dass die Temperaturen soweit abfallen, dass die Wurzeln die Nährstoffe nicht mehr aufnehmen können. Gleichermaßen besteht aber die Chance, und der Wetterverlauf der vergangenen Jahre bestätigt dies, das Rasen noch sehr lang aktiv ist, wenn auch mit deutlich gebremsten Wachstum.
Rasen säen im Herbst Teil 2: Einen Rasen nachsäen!
Der Sommer hat Ihrem Rasen im Garten zugesetzt. Dieser ist lückig geworden, hat einige Beschädigungen und ist generell etwas dünner als noch im Frühjahr. Damit die Rasenfläche stark und gut vorbereitet in den Winter geht, sollten Sie hier Rasen nachsäen. Je dichter der Rasen vor dem Winter ist, desto weniger potenzielle Eintrittspunkte gibt es für Krankheiten.
Somit soll beim Rasen nachsäen die bestehende, aber dünn begrünte Fläche, zu einer stärkeren Grasnarbe entwickelt werden. Diese geschieht durch das Aussäen von spezieller Nachsaat. Hierbei wird häufig die Gräser-Sorte Lolium perenne verwendet, da diese auf die hiesigen Böden sehr schnell treibt. Löcher können schnell gefüllt und dünne Fläche recht fix dichter bewachsen werden.
Ist beim Rasen nachsäen eine Düngung sinnvoll?
Ähnlich wie bei dem Vorhaben einen Rasen neu anzulegen, ist beim Nachsäen das Wachstum der wesentliche Treiber, um die Fläche wieder instand zu setzen. Anders als bei der Neuanlage ergibt sich hier aber nicht unbedingt die absolute Notwendigkeit. Insofern müssen Sie es an der Stelle selbst entscheiden, aber so ganz allein lassen wollen wir Sie damit nicht.
Es gibt eine dünn begrünte Fläche und eine dünn begrünte Fläche. Der Unterschied liegt hier vor allem in der Definition von dünn. Je weniger Gräser in einem Bereich von beispielsweise 10 x 10 cm oder auch 1 x 1 m sich befinden, desto dünner ist die Grasnarbe. Dazu brauchen Sie nicht zählen, sondern einfach nur abschätzen wieviel Boden Sie sehen. Ist dieser durch die Gräser nur schwer ersichtlich, ist die Grasnarbe vermutlich nur leicht betroffen. Eine Düngung ist an der Stelle nicht unbedingt notwendig.
Hat der Rasen allerdings erste Erscheinungen der bekannten Cowboy-Prärie aus dem TV wo nur noch vereinzelt Büschel zu sehen sind, ist die Düngung von großem Vorteil.
Verwenden Sie auch hier Starterdünger
Sofern Sie die Fläche düngen wollen, sollte Sie auch hier entsprechend den Starterdünger verwenden. Bitte in keinem Fall zu einem Langzeitdünger greifen. Der Starterdünger für die gesamte Fläche (wenn nachgesät wird) oder einzelne Bereiche (bei Reparaturarbeiten) sorgt für einen schnellen Nährstoff-Boost. Die Wirkung ebbt aber nach einigen Wochen ab.
Und das ist genau der Zeitraum, den Sie nutzen sollten, damit der Rasen in seine Stärke zurückfindet und damit dann auch die bestmögliche Vorbereitung für den Winter hat. Säen Sie den Rasen beispielsweise Ende September aus, ist der Boost vermutlich gegen Mitte/Ende Oktober vorüber und die Lücken sollten geschlossen sein.
Selbstverständlich sollten Sie auch beim Nachsäen die Pflegearbeiten wie den Rasenschnitt unbedingt und gewissenhaft erledigen. So setzen Sie den entsprechenden Wachstumsreiz und sorgen zudem dafür, dass die Gräser nicht zu lang wachsen können.
Wenn möglich, bringen Sie noch Herbstrasendünger aus
Ist der Rasen wieder grün, die Fläche dicht und die Grasnarbe stabil ist das Projekt „Wiederherstellung nach dem Sommer“ durchaus gelungen. Nun können (und sollten) Sie den Herbstrasendünger ausbringen, damit die Pflanzen durch den chemischen Wasserentzug winterhart gemacht werden können. Das erneute Ausbringen von Dünger schadet der Pflanze nicht, da der Herbstrasendünger eine andere chemische Zusammensetzung hat. Er ist so konzipiert, dass der Pflanze durch das Kalium Wasser entzogen wird.
Das führt zur benötigten Winterhärte. Je nachdem in welcher Zeit Sie sich im Herbst befinden, macht die Ausbringung Sinn. Gerade gegen Ende Oktober kann es durchaus passieren, dass der erste Bodenfrost in einigen Regionen vorkommt. Das stört den Dünger überhaupt nicht und ist auch für die Pflanzen nicht von Nachteil. Im schlimmsten Fall beginnt der Frost vergleichsweise früh und die Nährstoffe werden in tiefere Schichten ausgewaschen.
Die Chance mit Blick auf die vergangenen Jahre ist allerdings groß, dass das Wetter beständig mild bleibt und so der Rasen trotz wenig Wachstum noch einige der Nährstoffe aufnehmen und sich damit auf den Winter vorbereiten kann.
Rasen neu anlegen oder auch Rasen nachsäen ist auch im Herbst kein Problem
Wer, aus welchen Gründen auch immer, darauf angewiesen die Rasenfläche zu bearbeiten, findet mit dem Herbst einen sehr guten Zeitpunkt. Ähnlich wie im Frühjahr gilt es hier zu bestimmen wie weit fortgeschritten die Herbstperiode bereits ist und wie sie sich in den nächsten Wochen entwickelt. Langanhaltender Bodenfrost ist hier der Showstopper.
Bis dahin haben Sie aber freien Handlungsspielraum und können Ihre Fläche entsprechend bearbeiten. Nach der Aussaat braucht der Rasen ungefähr 1-2 Wochen, bis die Keime getrieben sind und weitere zwei Wochen, bis die Fläche halbwegs dicht begrünt ist. Wenn diese Zeitspanne noch in die Wettervorhersagen Ihrer Region passt, steht dem Vorhaben nichts entgegen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen bei der Gartenarbeit ein erfolgreiches Händchen und stehen Ihnen gerne mit Hilfestellungen zum Beispiel aus unseren FAQ sowie unserer Produktpalette zur Seite!