Diese Frage stellen sich jährlich zahlreiche Gartenbesitzer. Hierfür gibt es eine klare und einfache Antwort – optimal für die Rasenaussaat sind die Frühjahrsmonate Ende April und Mai sowie die Herbstmonate September und Oktober. Aber ist der November als Aussaat-Monat auch noch geeignet? Immerhin ist er in den vergangenen Jahren immer wieder recht warm gewesen – und damit bietet er eigentlich gute Bedingungen.
Es ist Frühling und nicht November? Dann geht es hier entlang!
Das Jahr hat oftmals zwei relevante Perioden, in denen die Aussaat vorgenommen werden kann. Das ist einerseits der Herbst und andererseits der Frühling. Der hier dargestellte Artikel verweist vor allem auf die Herbst-Aussaat und leider sehen wir, das viele Besucher schnell wieder abspringen.
Aus diesem Grund haben wir extra für das Frühjahr einen Artikel über das Rasen säen geschrieben.
Der richtige Zeitpunkt der Aussaat ist entscheidend für einen gesunden Rasen
Vor der eigentlichen Aussaat ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Bei einer Neuanlage ist die Zeit der Aussaat somit ein entscheidender Faktor. In der Regel können Rasensamen fast immer gesät werden, wenn die Bodentemperatur über 10 Grad Celsius beträgt. An diesem Punkt ist allerdings wichtig, dass die Temperatur des Bodens bis in einige Zentimeter Tiefe standhält. Zudem sollte diese für bis zu 28 Tage sicher gewährleistet sein, denn solange benötigen die Samen in der Regel für die Keimung.
Tipp: Eine Rasennachsaat speziell für kühlere Temperaturen ist die Dynaseednachsaat. Diese Mischung kommt dank der Dynaseed-Mantelsaat noch mit ansonsten ungünstig niedrigen Temperaturen zurecht.
Während der zweiwöchigen Keimphase ist es wichtig, dass der Boden optimale Wachstumsbedingungen bietet. Also weder zu kalt noch zu trocken oder zu feucht. Hitze und Regengüsse treten in erster Linie in den warmen Sommermonaten auf – heftige Gewitter überfluten den neuangelegten Rasen. Frostige Nächte und Schneeschauer machen sich vor allem in den Wintermonaten von November bis einschließlich März bemerkbar, daher raten zahlreiche Gartenspezialisten vom Rasensäen im November ab.
Ein idealer Aussaatzeitpunkt ist der Herbst, denn die im September wechselnde Wetterlage mit gut verteiltem Regen, warmer Herbstsonne und Taubildung sorgt für einen gleichmäßig befeuchteten Boden. Möchten Sie Ihren Rasen dennoch im November säen, so ist es wichtig, stets den Wetterbericht zu verfolgen. Sie sollten erst dann starten, wenn sich eine gute und geeignete 14-Tage-Phase ergibt, anderenfalls ist es sinnvoll, die Aussaat bis in das nächste Frühjahr zu verschieben.
Rasen säen im November oder März – den richtigen Zeitpunkt abpassen
Vor allem „Garten-Neulinge“ und unerfahrene Grundbesitzer fragen sich häufig, ob sie in den noch recht kalten Monaten Februar und März bereits säen können. Der Grund: Die unschönen braunen Rasenflächen, die der kalte Winter hinterlassen hat, sollen verschwinden. Oft scheint dann der November als geeigneter Monat zum Aussäen.
Natürlich möchten Sie vor dem Wintereinbruch noch schnell für eine gesunde, widerstandfähige und in erster Linie geschlossene Grünfläche sorgen. Doch sowohl im Februar als auch im November heißt es geduldig abwarten bis zum warmen und sonnigen April oder Mai. Zu spät (oder auch im Februar zu früh) die Rasensamen auszubringen birgt das Risiko, dass diese nicht angehen. Insofern gilt es hier, den Wetterbericht für die eigene Region kontinuierlich zu beobachten und ein entsprechendes Zeitfenster von 10 bis 14 Tagen zu finden, in dem die Keimung gelingen kann.
Eine optimale Wasserversorgung für die Keimung ist im Winter schwierig
Natürlich können Sie Glück haben und Ihre Rasensamen beginnen noch im November zu keimen. Dennoch sollten Sie bedenken, dass das Keimen auch mehr Zeit in Anspruch nehmen kann. Ist dies der Fall, kann es passieren, dass Ihre Rasensamen erst im Dezember keimen. Zu diesem Zeitpunkt wird die Bodenfläche bereits oftmals vom Frost beherrscht.
Zudem kann sich auch das Bewässern und Gießen im November bei Frost eher schwierig gestalten, denn im Fall eines gefrorenen Bodens dringt das Wasser nicht mehr in die Tiefe des Erdreichs ein. Vor allem frisch ausgesäte Rasensamen benötigen viel Wasser zum Keimen und Wachsen. Zusätzlich hat jedes Gras eine eigene „Wohlfühltemperatur“.
Fällt das Thermometer allerdings unter die fünf Grad, so stellt fast jede Grassorte das Wachstum oberirdisch und unterirdisch ein. Es macht also bei derartigen Temperaturen keinen Sinn, frischen Rasen auszubringen. Vielmehr sollte dann die nächste Schön-Wetter-Periode abgewartet werden.
Rasen im November säen – unter folgenden Rahmenbedingungen noch sinnvoll
Da der Kalender nur wenig Auskunft über den optimalen Aussaat-Zeitpunkt gibt, sollten nachfolgende Rahmenbedingungen beachtet werden: Grundsätzlich kann man sagen, dass in erster Linie vorrangig die Witterungsverhältnisse über das Gedeihen von Rasensamen entscheiden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann das Rasensäen im November erfolgreich verlaufen. Damit die Saat gesund ausfällt und rechtzeitig vor dem Wintereinbruch keimt, ist es wichtig, dass die Temperaturen bei Nacht keinesfalls unter 10 Grad Celsius fallen.
Der wichtigste Faktor: die Bodentemperatur. Diese sollte für die nächsten 3 bis 4 Wochen – bis in rund 5 Zentimeter Tiefe – konstant zwischen 5 und 10 Grad Celsius betragen. Das optimale Keimen gelingt nur bei einem wechselhaften Wetter ohne lang anhaltende Trockenheit oder Dauerregen. Möchten Sie den Rasen im November säen, so sind Sie stets einem gewissen Risiko ausgesetzt, daher sollten Sie bereits einige Wochen zuvor seriöse und gute Wetterdienste wählen. Beobachten Sie die Wettervorhersagen stets genau und kontinuierlich, denn nur so lässt sich die Ausfallwahrscheinlichkeit minimieren.
Die korrekte Aussaat steigert die Erfolgsaussichten
Sobald die Wetterverhältnisse mit optimalen Temperaturen einhergehen, beginnen die Rasensamen mit der Keimung. Die korrekte Aussaat leistet einen wichtigen Beitrag für den weiteren Verlauf des Gedeihens. Damit die Rasenaussaat auch im November gelingen kann, sollten bestimmte Vorbereitungsarbeiten und Kultivierungsmaßnahmen eingehalten werden.
Hierzu zählt zum Beispiel die Bodenvorbereitung, denn auch im November muss der Boden vor der Aussaat vorbereitet werden. Damit Sie Ihre Rasensamen auf einem nährstoffreichen, feinkrümeligen und gut durchlässigen Boden aussäen können, müssen Sie die zwei sogenannten Phasen Grobplanum und Feinplanum durchführen.
Wichtig ist, dass zwischen diesen beiden Vorbereitungsarbeiten mindestens 14 Tage liegen, denn der Boden muss sich erst setzen, bevor mit der nächsten Vorbereitung begonnen werden kann. Während der ersten Phase der Vorbereitung werden die Bodenflächen umgegraben und sämtliche Hindernisse wie zum Beispiel Wurzeln, Steine und Äste beseitigt. Zu guter Letzt wird für eine optimale Beschaffenheit des Bodens gesorgt. Die zweite Phase der Vorbereitungsarbeiten sorgt für einen feinbröseligen Erdboden.
In diesem können die Rasensamen ihre Wurzeln ausstrecken und verhaken. Die feine Bodenstruktur sorgt für einen etwas besseren Schutz vor ungünstigen Witterungsverhältnissen. Zu guter Letzt werden die Rasensamen unmittelbar nach der Fertigstellung des Feinplanums ausgesät. Sehr einfach und zügig gelingt das Aussäen mit Hilfe eines Streuwagens oder Handstreuers. Wenn alles richtig gemacht wird und die guten Wetterverhältnisse standhalten, kann die Aussaat auch im November gelingen.
Fazit – Risiko eingehen oder Geduld üben?
Theoretisch können Sie in jedem Monat, unter bestimmten Voraussetzungen, mit der Aussaat beginnen. Ein perfektes Ergebnis erzielen Sie aber nur, wenn Sie die optimalen Monate zur Aussaat abwarten. Möchten Sie Ihren Rasen im November säen, sollten Sie auf die optimalen Wetterverhältnisse warten. Die natürlichen Wetterbedingungen, zum Beispiel Frost im November, sprechen gegen eine Rasenaussaat. Wer sich in Geduld übt und bis zum nächsten Frühjahr wartet, kann sich dann aber über eine gesunde und prachtvolle Rasenfläche freuen.