Den ganzen Sommer über ist Ihnen Ihr Rasen ein treuer Freund gewesen. Auf ihm konnte man spielen und toben, Frisbee werfen, Grillpartys feiern oder sich einfach in die Sonne legen. Nun, da die kältere Jahreszeit Einzug in unsere Breitengrade hält, die Tage rasch immer kürzer werden und die Bäume noch einmal in einer großen Farbenpracht erstrahlen, ist es Zeit, auch den Rasen auf die Winterruhe vorzubereiten.
Im ersten Artikel dieser Serie bin ich darauf eingegangen, wie wichtig es nun immer noch ist, den Rasen weiterhin regelmäßig zu mähen. Denn auch wenn die Bedingungen nun nicht mehr so freundlich wie im Sommer scheinen, so erlebt Ihr Rasen nun noch einmal eine Zeit des intensiven Wachstums. Diese Zwischenperiode zwischen Sommer und Winter ist sehr wichtig für die Rasenfläche.
Denn nun kann sich Ihr Rasen von den Strapazen des Sommers erholen und gleichzeitig Kraft für den Winter tanken. Denn Ihr Rasen braucht nun Ruhe, Raum und Kraft. Wer seinen Rasen jetzt vernachlässigt, der wird im Frühjahr dafür die Quittung zahlen müssen. Deshalb sollten Sie Ihren Rasen nicht nur weiterhin pflichtbewusst mähen, sondern auch die Rasenfläche unbedingt freihalten!
Warum die Fläche sauber sein sollte!
Wer schon einmal einen Marathon gelaufen ist oder irgendwie anders an die Grenzen des körperlichen Leistungsvermögens gegangen ist, der weiß, dass die Ziellinie nicht das Ende der Herausforderung ist. Denn jetzt müssen wir tief durchatmen, viel Flüssigkeit zu uns nehmen und unserem Körper die richtige Energie zuführen. Tun wir dies nicht, warten Muskelkater und Kopfschmerzen auf uns und es wird deutlich länger dauern, bis wir wieder im Vollbesitz unserer Kräfte sind.
Auch Ihr Rasen hat nun mit dem Sommer einen Marathon hinter sich. Und genau wie Sie möchte er nun tief durchatmen, um sich zu erholen. Deshalb sollten Sie nun alles von Rasenfläche entfernen, was den Rasen hierbei stören könnte. Dazu gehören Moose und Schnittreste genauso wie das herunterfallende Laub, aber gehen wir dies noch einmal etwas langsam durch.
Laub regelmäßig entfernen!
Der Herbst bietet noch einmal ein fesselndes Spektakel. Zunächst sind es nur vereinzelte Spitzen, dann ganze Äste und schließlich erstrahlt der gesamte Baum noch einmal in einer ganz neuen Farbenpracht. Doch der Glanz ist nicht von langer Dauer. Bald kommen die ersten Herbststürme, zerren an den Blättern und wirbeln sie durch die Luft.
Die fallenden Blätter sind grundsätzlich ein sehr guter biologischer Dünger. Auf dem Rasen jedoch haben sie nichts zu suchen. Denn sie nehmen den Rasenpflanzen das nun spärlich gewordene Licht und hindern sie so daran, sich zu erholen.
Außerdem kann sich unter ihnen Staunässe bilden. Das heißt, dass hier die Feuchtigkeit von Tau und Regen nicht richtig versickern kann, die Rasenpflanzen im Wasser stehen. Die Konsequenz ist, dass die kleinen Pflänzchen nun nicht mehr ausreichend Photosynthese betreiben können und an Sauerstoffmangel zu ersticken drohen.
Dabei sind es natürlich nicht nur die Blätter, die nun den Rasenpflanzen Licht und Sauerstoff verwehren. Es sollte also natürlich alles aufgesammelt und zusammen gerecht werden, was die Herbstwinde von den Bäumen und Büschen reißen. Dazu gehören also auch Stöcke, Äste, Fallobst und alles, was sonst noch durch die Gegend gewirbelt wird.
Und es reicht nicht, nur einmal im Herbst das Laub zusammen zu sammeln. Denn negative Auswirkungen für Ihren Rasen können auch schon nach nur einigen Tagen entstehen. Experten raten deshalb dazu, etwa einmal wöchentlich die Rasenfläche von allerlei Unrat zu befreien. Dabei müssen sie die Blätter oder anderes biologisches Material nicht wegschmeißen, sondern können es kompostieren oder im Beet ausbringen.
Des einen Freud, des anderen Leid!
Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum Sie die Rasenfläche unbedingt sauber halten sollten. Denn eine mit Laub, Moosen und Ästen bedeckte Rasenfläche bietet nicht nur schwierige Regenerationsbedingungen für Ihren Rasen, sondern auch prächtige Voraussetzungen für allerlei Pilzbefall und andere Rasenkrankheiten.
Denn schließlich ist der Herbst die Zeit der Pilze. Pfifferlinge und Steinpilze lieben dieses feuchte Klima, das zudem noch immer ausreichend warm ist. Doch auch Schneeschimmel fühlt sich unter diesen Bedingungen wohl und kann dem Rasen zusetzen. Er ist gut zu erkennen, denn er bildet unschöne braune Flecken im Rasen.
Helfen kann nur ein durchlässiger Boden, in dem Regenwasser versickern kann, regelmäßiges Mähen und Entfernen von Laub.
Noch einmal tief durchatmen
Aber nicht nur die Blätter, Äste oder Fallobst sollten nun von der Rasenfläche aufgesammelt werden. Auch der feinere sogenannte ‚Filz‘ muss nun entfernt werden. Mit „Filz“ bezeichnet man all die zurückgebliebenen Schnittreste, Moose, halb zersetzten Blätter etc. die sich zwischen den Graspflanzen angesammelt haben.
Machen Sie einen Test, nehmen Sie sich eine Harke und ziehen Sie die Zinken leicht über den Rasen. Was sich nun zwischen den Zinken verfängt, ist Filz. Ist diese Schichte dicker als 5 mm, dann sollten Sie zur Tat schreiten und ihren Rasen von dieser Belastung befreien.
Am besten machen Sie dies, indem Sie Ihren Rasen vertikutieren. Dazu sollten Sie den Rasen einmal sehr kurz mähen und dann mit einem Vertikutierer den Filz zwischen den Rasenpflanzen hervorkämmen. Allerdings sollten Sie dies nicht zu spät tun, denn der Rasen braucht danach noch ausreichend Zeit, Licht und Wärme, um sich regenerieren zu können. Ein genauer Zeitpunkt ist nicht zu bestimmen, aber vielerorts in Deutschland lässt sich noch bis Mitte oder Ende Oktober vertikutieren.
Auch die Gartenmöbel müssen nun rein
Räumen Sie nun auch alle Gartenmöbel rein und alles, was sich sonst noch im Garten abbauen lässt. Denn jetzt, wo die Tage immer kürzer werden, wird auch das so dringende Tageslicht für die Graspflanzen immer spärlicher. Gartenmöbel, aber auch der Grill, das Trampolin oder was eben sonst noch herumsteht, könnten den Pflanzen dieses wichtige Licht nun nehmen.
Außerdem werden sich unter den Möbeln und Trampolins sehr hässliche braune Flecken bilden über den Winter und der Rasen kann sogar ganz absterben. Das gibt im Frühjahr natürlich kein gutes Bild ab und die neue Rasensaison beginnt gleich mit einer Herausforderung.
Beginnen Sie das neue Rasenjahr lieber mit einem fliegenden Start und räumen Sie alles rein. Die Dinge werden wohl nun eh nicht mehr gebraucht oder genutzt. Versuchen Sie auch, Ihren Rasen von nun an so selten wie möglich zu betreten. Denn er kommt jetzt zur Ruhe und je schöner er ruht, desto prächtiger wird er im kommenden Jahr wieder grünen.