Kaum eine andere Rasenart ist derart hohen Belastungen ausgesetzt wie ausgerechnet der Sportrasen. Denn dieser soll nicht nur Wind und Wetter standhalten, sondern eben auch den Beanspruchungen durch die Sportler. Denn nur, wenn der Untergrund in tipptopp in Schuss ist, macht Sport darauf auch wirklich Spaß. Deshalb sollte man bei der Neuanlage eines Sportrasens ganz besonders achtsam sein. Denn nur, wenn bei diesem Arbeitsschritt sorgfältig vorgegangen wird, entsteht auch langfristig eine robuste und strapazierfähige Rasenfläche, die den Belastungen auch auf Dauer standhält.
Wir haben den Prozess für Sie aufgeschlüsselt und erklären Ihnen in diesem Artikel, worauf zu achten ist. Der Standort und die Bodenqualität sind zwei wichtige Faktoren bei der Neuanlage eines Sportrasens. Eine Schlüsselrolle spielt die Wahl des richtigen Saatguts. Nur wenn dies richtig ausgesucht wird, kann das Projekt wirklich gelingen.
Die Vorbereitung des Sportrasens
Der Entschluss ist gefasst, das Terrain ist abgesteckt und nun kann es losgehen. Bevor hier aber eines Tages Fußball gespielt werden kann, sollte man die Fläche, wo später einmal der Sportrasen entstehen soll, ordentlich vorbereiten. Dazu gehört zunächst einmal, die Fläche von Ästen, Steinen, Laub, Wurzeln und anderen Hindernissen zu befreien. Denn diese haben schließlich nichts auf einem Sportrasen zu suchen und können nicht nur das Spiel beeinflussen, sondern auch eine große Verletzungsgefahr für die Sportler darstellen.
Danach sollte die Fläche mit Spaten und Rechen aufgelockert und anschließend eingeebnet werden. Schließlich soll später niemand bergauf spielen müssen. Lassen Sie nun die Fläche 2 bis 3 Wochen ruhen und stellen sie ungewünschten Unkräutern hartnäckig nach. Diese könnten sonst später die neue Rasenfläche durchsetzen.
Der richtige Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt, um einen Sportrasen neu anzulegen, ist übrigens entweder das Frühjahr oder der Herbst. Dann sind die Temperaturen noch ausreichend warm für das Wachstum der Gräser und das Wetter hilft bei der Bewässerung des neu angelegten Rasens.
Fröste sollten jedoch der Vergangenheit angehören und auch nicht in Aussicht stehen. Denn schließlich brauchen die jungen Gräser ausreichend Zeit, um sich voll zu entwickeln.
Bestimmung der Bodenqualität
Das eine oder andere Manko lässt sich auch mit dem Auge gut erkennen und bei einigen Rasenflächen ist die Bestimmung der Bodenqualität nicht zwingend notwendig. Für einen Sportrasen sollte eine solche Bestimmung jedoch vorgenommen werden. Immerhin ließe sich nun noch gegensteuern.
Denn Korrekturen im Nachhinein sind erstens zeitaufwendig und zweitens teuer. Deshalb sollten Sie sich an einen Fachmann wenden und diesen um Hilfe bitten. Dieser kann Ihnen dann gegebenenfalls auch wichtige Ratschläge für die Verbesserung des Bodens geben. Mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen wie Sand, Humuserde oder Kalk lassen sich viele Probleme relativ einfach beheben.
Die Wahl des Saatguts
Im Handel gibt es verschiedene Produkte für Sportrasen, die alle einen schnellen und nachhaltigen Erfolg versprechen. Dieses Versprechen wird jedoch nicht immer eingehalten.
Einen wertvollen Orientierungspunkt bildet die Liste über Regel-Saatgut-Mischungen (RSM) der Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau (FLL). Diese unabhängige Gesellschaft orientiert sich an den Erfahrungswerten aus der Vergangenheit und den neuesten Erkenntnissen der Forschung.
Unter der Kategorie RSM 3.1. beschäftigt man sich hier mit der optimalen Zusammensetzung einer Saatgut-Mischung für die Neuanlage von Sportrasen. Dafür empfiehlt die FLL grundsätzlich eine Zusammensetzung von 2 Sorten Deutschem Weidelgras (Lolium perenne) und 3 Sorten Wiesen-Rispengras (Poa pratensis) in einem Verhältnis von ungefähr 40 % zu 60 % zugunsten von Poa pratensis.
Die Aussaat
Nachdem der Rasen nun angemessen vorbereitet ist und die richtige Rasen-Saatgut-Mischung gewählt wurde, ist es nun an der Zeit, sie auszubringen. Dafür sollten Sie die Saatgut-Mischung vorher noch einmal gut mischen und anschließend gleichmäßig verteilen. Dabei kann ein Streuwagen eine große Hilfe sein. Achten Sie auch darauf, dass der Wind nicht die Samen ergreift und so am Ende einige Stellen übersät sind, während andere kahl bleiben.
Danach sollten Sie die Erde leicht andrücken. Bei einer großen Fläche wie einem Sportplatz empfiehlt sich hierfür eine leichte Walze. Zu tief dürfen die Samen jedoch auch nicht in den Boden gedrückt werden. Denn Rasen ist ein Lichtkeimer und braucht Sonneneinstrahlung.
Liegen die Samen jedoch zu lose auf dem Boden, können Sie bei Regen weggeschwemmt werden. Außerdem bieten Sie dann unseren gefiederten Freunden einen leckeren Snack. Bei diesem Schritt ist also Fingerspitzengefühl gefragt.
Richtig Wässern
Die Samen brauchen noch ausreichend Wasser, um zu keimen. Zuviel darf es jedoch nicht sein, sonst versacken die Samen im Schlamm und erhalten nicht ausreichend Sauerstoff und Licht. Je nachdem, zu welcher Jahreszeit Sie ausgesät haben, hilft das Wetter dabei mit. Der Boden darf weder schlammig noch trocken werden. Er sollte durchgehend feucht gehalten werden.
Geduld zahlt sich aus
Nun ist Geduld gefragt, denn erst wenn die Rasenpflanzen eine Höhe von ungefähr 6 bis 8 cm erreicht haben, sollten Sie zum ersten Mal gemäht werden. Sportrasen wird meist auf einer Höhe von ca. 3 bis 4 cm gemäht. Den Rasen dürfen Sie nun schon betreten. Allerdings sollte er erst voll belastet werden, wenn der Rasen fertig gewachsen und die Grasnarbe wirklich dicht ist.