Rasenflächen können sich bei unzureichender Pflege oder Überbelastung zu unschönen Arealen entwickeln, die keinen genießbaren Anblick mehr bieten. Oftmals bleibt hier nur der Rundumschlag und die Fläche muss komplett umgegraben und neu angelegt werden. Aber ist das Umgraben hier zwingend notwendig?
Wir stellen Ihnen den Fünf-Schritte-Plan zur Rasensanierung vor, der ein Umgraben unnötig macht.
Die Sanierung der Grünfläche sollte zwischen März und September erfolgen, wobei es sich empfiehlt, die Grünfläche intensiv zu untersuchen und die Mangelsituation herauszustellen. Ist die Fläche stark vermoost? Ist die Rasenfläche lückig? Gibt es weitere Schädlinge?
Diese Fragen sollten beantwortet werden, bevor eine Sanierung erfolgen kann. Hintergrund ist eine möglichst optimale Ausgangslage, um den neuen Rasen zu schaffen. Altlasten wie eine verunkrautete Fläche sollten daher speziell behandelt werden. Zu beachten sind hierbei die behördlichen Auflagen zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und die Möglichkeit des Einbringens einer Nachsaat auf den betroffenen Flächen. Grundsätzlich sollten die fünf Arbeitsvorgänge sauber eingehalten werden, für die Neuanlage hochwertige Rasensamen und möglichst optimale Bedingungen bereitgestellt werden.
Schritt 1 – Rasenschnitt auf der niedrigsten Einstellung
Die vorhandene alte Fläche sollte auf der geringsten Höhe des Rasenmähers einmal abgemäht und das Schnittgut muss dabei restlos von der Fläche entfernt werden. Hintergrund ist die bewusste Schwächung der Unkrautpflanzen, damit der neue Rasen bessere Startmöglichkeiten nach seiner Einsaat hat.
Schritt 2 – Belüften des Bodens durch Vertikutieren
Die gekürzte Rasenfläche wird im Anschluss mehrfach vertikutiert. Hierbei sollte die Zugrichtung sowohl längs als auch quer sein, um für die neuen Rasensamen größtmöglichen Bodenkontakt zu gewährleisten. Besonders wichtig ist bei älteren Flächen die restlose Entfernung des Rasenfilzes. Analog dem Mähvorgang müssen die ausgerissenen und ausgeschnittenen Reste des Vertikutiervorgangs von den Rasenflächen restlos entfernt werden.
Schritt 3 – Einsaat und Startdüngung der Rasensamen
Nach dem Mähen und Vertikutieren ist die Fläche optimal für das Ausbringen des Saatgutes, wobei auch die Verwendung eines Starterdüngers empfehlenswert ist. Beides sollte nacheinander auf die Fläche sowohl längs als auch quer verstreut werden, um eine möglichst große Dichte anzusäen.
Dies ist bereits die optimale Vorbereitung für einen Rollrasen, für den Schritte vier und fünf entfallen.
Schritt 4 – Abdecken der eingebrachten Rasensamen
Die frisch gesäten Rasensamen sollten mit einer ca. 5 mm dicken Schicht eines Substrats, bspw. Torf, zugedeckt werden. Sand ist hierfür nicht geeignet. Das Material sollte mit dem Rechen auf der Fläche verteilt werden und gibt unter anderem durch seine Farbe an, wie der Wasserstand ist. Hellt sich der Torf auf, sollte die Fläche bewässert werden, damit die Rasensamen nicht austrocknen.
Schritt 5 – Bewässerung der neuen Rasenfläche
Bei der Verwendung einer qualitativ hochwertigen Rasensamen-Mischung wie bspw. einer Regel-Saatgut-Mischung wurden die Rasensamen unterschiedlicher Grassorten und -arten auf die Fläche ausgebracht. Diese haben oftmals eine unterschiedliche Keimdauer, sodass ein sehr dünner grüner Teppich bereits nach ca. 2 Wochen erkennbar werden kann. Bis zur vollständigen Ausprägung der Rasenpflanzen sollte die Fläche aber ruhen und keinerlei Belastungen ausgesetzt sein. Um den Erfolg zu gewährleisten, ist das Beregnen der Fläche in den ersten 3 bis 4 Wochen unerlässlich. Besonders wichtig ist hierbei die oberste Bodenschicht, in der sich die ausgebrachten Rasensamen befinden und keimen sollen. Die Keimlinge können aufgrund ihres gerade erst entstehenden Wurzelwerks noch keine Tiefen überwinden und sind ebenso auf die regelmäßige Bewässerung angewiesen. Es empfiehlt sich, je nach Witterung die kurze Beregnung der Flächen für ca. 10 Minuten vorzunehmen; bei warmen Temperaturen auch mehrmals täglich.
Pflegemaßnahme nach der Sanierung der Rasenfläche
Nach ca. 4 Wochen sollte der Rasen einen ersten Schnitt auf eine Höhe von 4 cm erhalten, wobei das Schnittgut nicht auf der Fläche bleiben sollte. Nach den ersten Rasenschnitten und ca. 6 Wochen sollte ein Langzeitdünger ausgebracht werden, der das Wachstum der jungen Rasenpflanzen auf Dauer unterstützt. Die Bewässerung sollte weiterhin vorgenommen werden, sofern es die Witterung verlangt. Die Intervalle sollten allerdings ausgedehnt und der Wurzeltiefe entsprechend angepasst werden. Das bedeutet, dass eine sehr intensive Beregnung in größeren Intervallen angestrebt werden sollte.