3 Tipps, mit denen Sie den Rasen im Herbst verwöhnen sollten Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da! So oder so ähnlich hört man es aus den Kindergärten und Grundschulen singen. Und wer morgens im Dunkeln mal einen Schritt vor die Tür macht, spürt es auch irgendwie. Die Temperaturen sind innerhalb kurzer Zeit sehr stark gefallen. Und in Österreich denkt man mancherorts bereits wieder über den Start in die Skisaison nach.
Doch was macht dieser Wetterumschwung mit unserem Rasen?
Erst einmal ist das kühle und nasse Wetter nichts Ungewöhnliches. In manchen Jahren gibt es bereits im Oktober Temperaturen um den Gefrierpunkt und in anderen Jahren haben wir im Oktober das Plantschbecken noch nicht abgebaut. Und in einigen Jahren gibt es sogar beides. Der September ist dabei so ein wenig der April des Herbstes – der macht auch einfach was er will!
Mit den deutlichen Veränderungen der Temperaturen verändert sich auch unser Rasen im Herbst langsam. Es startet nochmal ein gewisser Wachstumsschub. Das bedeutet nach einem warmen Sommer für uns Gärtner, dass der Rasenschnitt wieder häufiger vorzunehmen ist. Und zusätzlich sollten wir dem Rasen jetzt einerseits die Möglichkeit geben und andererseits ihn dabei unterstützen sich für den Winter zu stärken.
Wir möchten Ihnen heute drei Tipps mit auf den Weg in den Herbst geben. Diese zielen vor allem darauf ab, dass der Rasen für den Winter startklar gemacht wird. Gleichermaßen sorgen Sie mit der Umsetzung der Tipps aber auch dafür, dass der Rasen im Herbst noch sensationell grün und dicht aussieht.
#1 Regelmäßig den Rasen mähen
Während das Leben im Garten für uns Menschen aufgrund der Witterung ein wenig zum Ruhen kommt, gibt der Rasen im Herbst noch einmal richtig Gas. Die Wachstumsperiode ist jetzt je nach Witterung nur einige wenige Woche lang. Diese gilt es für den Rasen aber zu nutzen.
Sie können ihn dabei unterstützen, indem Sie ihn regelmäßig mähen. Bei dem aktuellen Wachstum brauchen Sie den Rasenmäher dabei gar nicht so weit wegstellen. Vermutlich mindestens einmal pro Woche mit der Tendenz zu einem Rhythmus von allen vier bis fünf Tagen sollten Sie im Garten die Grashalme kürzen.
Beachten Sie dabei unbedingt die Drittel-Regel. Schneiden Sie maximal ein Drittel der Länge ab, um die Gräser nicht zu sehr zu schwächen. Gerade während längeren Regenperioden ist es im Herbst schwierig den Rasen zu mähen, sodass er auch mal ein Stück länger werden könnte. Und achten Sie in dem Kontext darauf, dass die Grashalme möglichst trocken sind. Feuchtigkeit auf den Blättern sorgt für einen unschönen Schnitt, da die Messer des Rasenmähers nicht sauber schneiden können.
Mit ein wenig Planung auf Basis des Wetterberichts sollten Sie regenfreien Lücken im Tag nutzen, um den Rasen zu mähen. Sollte sich nochmal deutlich besseres Wetter abzeichnen (25 Grad in der Höchsttemperatur und mehr), gilt es wieder wie im Sommer darauf zu achten, dass der Rasen ausreichend Wasser hat.
#2 Gartenmöbel, Blätter und alles andere möglichst vom Rasen entfernen
Meist kommt der Herbst ein wenig unverhofft und überraschend. Auf einmal ist das gute Wetter vorbei. Ihr Rasen wird es Ihnen sehr danken, wenn Sie schon früh damit anfangen eventuelle Utensilien aus dem Sommer aufzuräumen. Stellen sie Sonnenliegen, Stühle oder auch Spielzeug auf die Terrasse oder auch schon in den Keller. So geben Sie dem Rasen die Chance die volle Sonne und auch den Regen zu erhalten. Er kann bestmöglich wachsen und gedeihen und die Rasenpflanzen für den Winter stärken.
Zusätzlich ersparen Sie sich auch Arbeit. Denn ein vergessener Grill, eine Feuerschale oder auch Spielzeug der Kinder sorgt bei dem Wetter für unschöne „Flecken“ in der Grasnarbe. Meist liegen diese Gegenstände direkt auf dem Rasen und die Rasenpflanzen verkümmern darunter. Was bleibt ist ein gelb-brauner Fleck. Durch die hohen Niederschlagsmengen im Herbst besteht hier die Gefahr von Schimmel und das bedeutet mehr Arbeit für Sie.
Sorgen Sie also dafür, dass der Rasen im Herbst frei von allem wachsen kann. Das sorgt für eine starke Grasnarbe und erspart Ihnen aufwändige Instandhaltungsarbeiten auf der Rasenfläche. Apropos Instandhaltung: Stellen Sie beim Aufräumen fest, dass Ihr Rasen an der einen oder anderen Stelle einen Schaden hat, sollten Sie diese jetzt reparieren. Die Konditionen sind mit den Temperaturen und der Feuchtigkeit optimal. Reparierte Stücke können noch vor dem Winter mit etwas Aufwand wieder in die Grasnarbe integriert werden und stellen folglich keine potenziellen Eintrittsstelle für Rasenkrankheiten mehr da.
#3 Vertikutieren im Herbst – ja oder nein?
Ähnlich wie das Frühjahr ist der Herbst ein guter Zeitpunkt, um den Rasen zu vertikutieren. Wir haben in einem anderen Beitrag beschrieben, ob das Vertikutieren besser im Herbst oder im Frühjahr vorgenommen werden sollte. Sofern wir die Wahl hätten, würden wir den Herbst bevorzugen, da die Temperaturverläufe historisch gesehen weniger volatil verlaufen.
Man hat aber nicht immer die Wahl. Und wenn Sie bereits im Frühjahr vertikutiert haben, können Sie jetzt im Herbst vermutlich darauf verzichten. Aber unabhängig von der „Vertikutier-Vorgeschichte“ sollten Sie den Rasen in jedem Fall prüfen. Experten raten dazu den Rasen zu vertikutieren, wenn der sogenannte Rasenfilz stärken als fünf Millimeter ist.
Der Rasenfilz ist die Schicht zwischen der Erdoberfläche und dem, was wir als Rasenoberfläche sehen. Meist sind dort vertrocknete Grashalme, die gelb durchschimmern. Insofern sollten Sie sich hier nicht auf die Regel verlassen, sondern dem Rasen im Herbst an einigen Stellen stichprobenartig einen Besuch abstatten. Ist der Rasenfilz dicker als die fünf Millimeter, empfiehlt es sich einen Vertikutierdurchgang durchzuführen.
Generell spielt an der Stelle natürlich auch noch der allgemeine Zustand des Rasens eine Rolle. War der Sommer belastend und der Rasen ist jetzt vergleichsweise dünn, sollten Sie unbedingt handeln. Ob das Vertikutieren notwendig ist oder das Nachsäen für eine dichtere Grasnarbe ausreicht, sollten Sie selbst feststellen und entscheiden.
Achtung mit Rasendünger – Verwenden Sie Herbstrasendünger
Leider hören wir immer von einem Fehler, der jetzt im Herbst schnell passiert. Die Restbestände des Rasendüngers vom Frühjahr werden auf dem Rasen verteilt, damit dieser nochmal ordentlich wachsen kann. Die Idee dahinter ist gut. Allerdings gibt es ein Problem. Frühjahresdünger hat einen sehr hohen Stickstoffanteil, der für das starke Wachstum sorgt. Er sorgt für viele neue Triebe.
Mit Blick auf den anstehenden Winter ist aber jeder Trieb eine zusätzliche Versorgungsstation für die Rasenpflanze. Damit schickt sie ihre Nährstoffe dorthin und sorgt für ein schönes, grünes Blatt, ohne die eigentlich notwendige Kraft in der Pflanze und der Wurzel selbst zu stärken. Im schlimmsten Fall haben Sie im Herbst einen schönen Rasen, der Ihnen dann aber aufgrund dieses Missgeschicks im Winter eingeht.
Es spricht nichts dagegen im Herbst den Rasen zu düngen. In vielen Fällen macht dies sogar Sinn. Allerdings ist hierbei darauf zu achten, dass Sie Herbstrasendünger verwenden. Diese spezielle Düngermischung enthält deutlich weniger Stickstoff, dafür aber mehr Kalium. Dieses macht die Pflanzen winterhart und sorgt für weniger Feuchtigkeit in der Pflanze – folglich auch weniger Wasser, was im Winter gefrieren und die Gefäße in der Pflanze zum Platzen bringen könnte.
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Genießen Sie den Herbst mit wenig Arbeit und viel Vorsorge
Mit ein paar wenigen Handgriffen haben Sie Ihren Rasen im Herbst schnell im Griff. Selbst für diejenigen, die Vertikutieren müssen, ist jetzt der beste Zeitpunkt, da die Witterung viele Aufgaben für das perfekte Anwachsen übernimmt. Wer nachsäen muss wird auch durch den Regen und die milden Temperaturen unterstützt.
Eigentlich geht es jetzt im Herbst also nur darum den Rasen optimal zu unterstützen durch einen regelmäßigen Schnitt, das bewusste Entfernen von Gegenständen damit der Rasen Kraft sammeln kann und einem ordentlichen Nährstoffschub. Je nachdem was bei Ihnen im Garten anliegt, können Sie diese Aufgaben mit relativ wenig Aufwand vornehmen und brauchen nur regelmäßig zu mähen.
Das Wichtigste zum Schluss: Wer jetzt seinem Rasen den benötigten Support liefert und diesen stark für den Winter macht, spart sich nicht nur jetzt im Herbst Arbeit, sondern hat im nächsten Jahr auch mit deutlich weniger Winterschäden zu rechnen. Man könnte also sagen, dass ein wenig Zeiteinsatz im Garten jetzt dazu führt, dass Sie nächstes Jahr früher den Frühling genießen können, da Sie mit der Rasenpflege schon fertig sind. Wäre das nicht erstrebenswert?