Ein Lehmboden ist für den Garten zunächst einmal ein großer Vorteil, denn darauf können die meisten Pflanzen gesund gedeihen.
Auch Rasen kann auf einem Lehmboden durchaus gedeihen. Allerdings bedarf es einer soliden Vorbereitung, damit der Lehmboden erst zu einer guten Grundlage für den Rasen wird. Hier ist es also zuerst einmal notwendig, ihn zu verbessern und aufzulockern. Dies bedeutet zwar einiges an Aufwand, lohnt sich aber in den allermeisten Fällen langfristig.
Rasen auf Lehmboden ist mit einer guten Bodenvorbereitung möglich
Im Gegensatz zu einem sandigen oder torfhaltigen Boden ist ein Lehmboden dazu in der Lage, viel Wasser zu speichern. Dies ist für Gärtner ein großes Plus, denn so muss man im Sommer nicht täglich Unmengen an Wasser in die Erde gießen. Lehm enthält darüber hinaus einen hohen Anteil an wertvollen Mineralien unterschiedlicher Art, welche den Wurzeln der Pflanzen zugutekommen und deren Wachstum unterstützen.
Doch woran liegt es, dass Pflanzen auf normalem, unbearbeitetem Lehmboden erst einmal relativ schlecht gedeihen?
Ein Grund ist zunächst einmal, dass der Boden eine vergleichsweise hohe Dichte aufweist. Zwar kann er Wasser gut speichern, aber er benötigt eine Weile, bis er die Feuchtigkeit aufnehmen kann. Bis dahin sammelt sich das Wasser erst einmal an der Oberfläche in kleinen Pfützen, was auch als Staunässe bezeichnet werden kann. Die Problematik hierbei ist, dass genau diese Pfützen verhindern, dass Luft an das Wurzelwerk des Rasens gelangt und die Pflanzen dadurch eingehen können. Sauerstoff spielt jedoch eine entscheidende Rolle für das Wachstum einer jeden Pflanze sowie für Kleinlebewesen in der Erde.
Bei einer längeren Trockenheit zeigt sich Lehmboden dagegen rissig und hart, was ebenfalls keine gute Voraussetzung für ein gesundes Gedeihen darstellt. Deshalb ist es wichtig, dagegen vorzugehen und den Lehmboden im Garten zu verbessern. Auch auf diesem kann Rasen hervorragend gedeihen, wenn er nur richtig vorbereitet wird.
Rasen auf Lehmboden: die wichtigsten Tipps zur Vorbereitung des Bodens
Lehmboden enthält von Natur aus nicht ausreichend Nährstoffe und weist eine zu hohe Dichte auf. Deshalb ist es wichtig, den Boden aufzulockern, damit man ihn anschließend mit Nährstoffen anreichern kann. Nur so kann Rasen auf Lehmboden gesund gedeihen. Die Dichte eines Lehmbodens lässt sich verringern, indem man ihm eine gewisse Menge an feinem Sand beimischt, was idealerweise unmittelbar nach dem Vertikutieren geschieht. So wird die oberste Schicht gelockert und der Sand lässt sich gut verteilen sowie in die Erde einarbeiten. Darüber hinaus speichert Sand nur sehr schlecht Wasser, so hat Staunässe unter dem Rasen für Lehmboden kaum eine Chance.
Sehr wichtig dabei ist, den richtigen Sand für Rasen auf Lehmböden zu verwenden. Ungewaschener Bausand eignet sich für den Lehmboden eher nicht. Seine gelbe Farbe ist ein Indikator dafür, dass er bereits einen gewissen Anteil an Lehm enthält, was das Problem noch verstärken würde. Daher sollte besser Quarzsand verwendet werden, der jedoch nicht allzu fein sein sollte, damit er nicht zusammenkleben kann. Optimal ist eine Konsistenz, die jener von Split ähnelt.
Prüfen lässt sich das ganz leicht: Drückt man etwas feuchten Sand in den Händen fest zusammen und fällt er von alleine auseinander, dann stimmt die Konsistenz.
Umfangreiche und tiefwurzelnde Gräser-Mischungen verwenden
Darüber hinaus lässt sich der Boden mit Humus- oder Komposterde verbessern. Durch die Beimischung wird dem Boden mehr Sauerstoff zugeführt, was Hohlräume schafft und somit die Wasserleitfähigkeit optimiert. Auf diese Weise erhält der Boden zudem wertvolle Nährstoffe, welche er dringend benötigt, wenn man Rasen auf Lehmboden gedeihen lassen möchte. Als günstige und sehr gute Lösung bietet sich abgelagerte und gesiebte Komposterde an. Hierfür muss man jedoch schon ein Jahr zuvor einen Komposthaufen anlegen und diesen dann gut durchsieben.
Ebenfalls ratsam ist es, sich für tiefwurzelnde Gräser und Pflanzen zu entscheiden. Weil deren Wurzelwerk sich gut im Boden verzweigt, lockert es die Erde zusätzlich von alleine auf. Oft genügt dies schon, wenn ausreichend viele Pflanzen vorhanden sind.
Lieber weniger und dafür häufiger wässern
Hinsichtlich der Bewässerung nach dem Rasensäen auf Lehmboden gibt es häufig Fehler, die sich eigentlich relativ leicht vermeiden lassen. Damit sich an der Oberfläche keine Staunässe bilden kann, ist es in der Regel besser, den Rasen auf Lehmboden öfter und geringer zu bewässern anstatt nur wenig und intensiv. Idealerweise wird der Lehmboden durch einen feinen Sprühnebel bewässert, sodass sich die Feuchtigkeit optimal verteilen kann.
Mit den oben genannten Maßnahmen sollte dies ohne Probleme gelingen. Für sehr hartnäckige Fälle gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Bedeckt man den Lehmboden mit einer Schicht aus hochwertiger Erde, kann man darauf sogar Rollrasen verlegen. Diese Variante ist jedoch die teuerste und nicht immer erfolgreich, da auch der Standort eine Rolle dabei spielt.
Der Rasen auf Lehmboden bedarf einer kontinuierlichen Pflege
Wie umfassend die Vorbereitung und Aufbesserung eines Lehmbodens sein muss, hängt von seiner individuellen Beschaffenheit, der Dichte und seiner Trockenheit ab. Unter Umständen kann es auch genügen, einmalig Kompost und Sand einzuarbeiten und das Erdreich einmal kräftig aufzulockern. Allerdings ist dies eher die Ausnahme. Daher ist es zu empfehlen, den Boden regelmäßig mit frischem Humus und Sand anzureichern, damit er auf lange Sicht eine gute Grundlage bietet und sich der Rasen für Lehmboden auch weiterhin eignet.
Außerdem ist es natürlich elementar wichtig, die richtige Rasen-Mischung zu wählen. So haben die Hersteller bereits reagiert und speziell für lehmige und trockene Standorte eine Samenmischung entwickelt, die am besten mit den Bedingungen umgehen kann. Nichtsdestotrotz ist die regelmäßige Bodenbearbeitung bei Rasen auf Lehmboden ein Muss. Wer hier aber Hand anlegt und die Grünfläche pflegt, wird auch dort einen tollen grünen Rasen züchten können.
Am Ende der Verbesserungsmaßnahmen sollte der Boden locker und luftig bis krümelig sein. Er sollte weder große Erdstücke noch Steine oder Unkraut enthalten. Dies bedeutet zwar erst einmal viel Aufwand, doch die Arbeit lohnt sich, wenn man sich dafür im Anschluss über prächtig gedeihende Rasenpflanzen freuen kann.