Jedes Jahr das Gleiche: Der Winter kommt und geht – und mit seinem Gehen erscheint die Gartenarbeit wieder auf dem Plan des Gartenfreundes. Je nach Härte des Winters haben die Rasenflächen niedrige Temperaturen und viel Feuchtigkeit durchstehen müssen. Teilweise wurden sie aber auch wochen- oder vielleicht sogar monatelang von einer Schneedecke bei gleichzeitigem Bodenfrost belastet. Um sich im neuen Jahr dennoch wieder an den Grünflächen zu erfreuen, muss der Rasen entsprechend aufbereitet werden.
1) Abgestorbene Teile der Rasenfläche nach einer Winterperiode
Sobald die Schneedecke weggeschmolzen ist, sollte man die Grünfläche intensiv in Augenschein nehmen. Überreste des braunen Rasens und Blattreste des herbstlichen Laubes verursachen oft größere Schäden, die beseitigt werden müssen. Nach den ersten Sonnenstrahlen des Jahres an wärmeren Tagen sind hier sehr schnell frische Grashalme zu erkennen.
Besonders auf braun-grauen Rasenflächen sollten die Blattreste oder Stängel des Herbstlaubes entfernt und evtl. abgestorbenes Gras abkehrt werden, damit der Rasen wieder ausreichend Licht bekommt. Hierzu ist ein Besen oder ein normaler Rechen vollkommen ausreichend, d. h., es wird keine Bodenbearbeitung vorgenommen.
2) Bearbeitung der Rasenfläche bedeutet Eingriff in die Pflanzenentwicklung
Nach einem harten Winter kann es passieren, dass größere Flächen des Rasens beschädigt sind. Ab Flächen von 1 qm sollte dringend über eine Nachsaat und den Einsatz eines Vertikutierers nachgedacht werden. Die senkrechten Schnitte des Gartengeräts sorgen zwar dafür, dass der Boden Luft bekommt und an der Oberfläche aufgelockert wird, aber evtl. anwachsendes Gras wird unter der Oberfläche abgeschnitten.
Durch die Schnitte bilden die Gräser neue Blatttriebe aus. Hierzu sollten möglichst optimale Wachstumsbedingungen hergestellt werden. Man sollte bereits zwei Wochen vor dem Vertikutieren Dünger auf der Fläche ausbringen, um den Anwuchs zu unterstützen. Dieser zusätzliche Reiz wirkt sich besonders bei optimalen Bedingungen hinsichtlich Witterungslage und Temperatur aus und sorgt für eine ausreichende Nährstoffversorgung der Rasensamen.
3) Unterschiedliche Böden und verschiedene Rasensamen-Sorten
Grundsätzlich enthalten die üblichen Rasensamen-Mischungen für den normalen Hausrasen Anteile des Deutschen Weidelgrases, Rotschwingels und der Wiesenrispe. Die Kombination ermöglicht einen fast uneingeschränkten Anwuchs der Rasensamen. Der Fokus sollte bei der Auswahl weniger auf den Boden oder die Rasensamen gelegt werden, sondern viel mehr auf die Nährstoffe, die im Boden enthalten sind bzw. fehlen. Entsprechende Missstände sollten nun durch die Anreicherung mit Nährstoffen ausgeglichen werden. So sollte Stickstoff zur Bildung junger, neuer Triebe hinzugefügt werden, aber auch Kali, Phosphat und Magnesium in einem ausgewogenen Verhältnis.
Abhängig von der Bodenqualität sollten ab März bis etwa Mitte April Düngungen vorgenommen werden, die dem Boden die notwendigen Nährstoffe zuführen. Speziell in dieser Frühjahrsperiode ist der Nährstoffbedarf besonders groß. Sobald die Pflanzen ausgebildet sind, meist im Frühsommer, sollte eine weitere Düngung vorgenommen werden. Bedingt durch die zu erwartende Witterung über den Sommer ist keine weitere Düngung notwendig, da das Wachstum eingeschränkt wird. Mit abfallenden Temperaturen zum Ende des Hochsommers Mitte oder Ende August sollte noch eine dritte Düngung der Rasenfläche vorgenommen werden, um die Gräser auf die anstehende Herbst- und Winterperiode vorzubereiten.